Google ist eines der bekanntesten Technologieunternehmen weltweit und prägt seit seiner Gründung im Jahr 1998 die Entwicklung des Internets maßgeblich. Das Unternehmen wurde von Larry Page und Sergey Brin gegründet, die sich als Doktoranden an der Stanford University kennenlernten. Der ursprüngliche Zweck war die Verbesserung der Internetsuche, was durch den von ihnen entwickelten PageRank-Algorithmus einen Durchbruch in der Relevanz und Schnelligkeit von Suchergebnissen bedeutete. Schon bald wurde Google zu einem der wichtigsten Akteure im schnell wachsenden Internetsektor und weitete seine Angebote kontinuierlich aus.
Zunächst beschränkte sich Google zwar auf die Entwicklung und Perfektionierung der Suchmaschine, doch mit der Zeit kamen zahlreiche weitere Geschäftsbereiche hinzu. Dazu zählen Online-Werbedienste wie Google Ads und Google Marketing Platform, das Android-Betriebssystem, der Webmail-Dienst Gmail, der Videodienst YouTube sowie Google Cloud-Dienste. Seit der umfassenden Konzernumstrukturierung im Jahr 2015 ist Google nicht mehr das Dachunternehmen, sondern eine Tochtergesellschaft des neu gegründeten Mutterkonzerns Alphabet Inc. Alphabet fungiert seitdem als Holding für Google und eine Reihe weiterer Unternehmen, die teils direkt, teils indirekt unter dem Dach Googles organisiert sind.
Mit einem breiten Portfolio an Produkten und Services ist Google in zahlreichen Märkten weltweit präsent und erwirtschaftet jährlich Milliardenumsätze, hauptsächlich aus dem Bereich Online-Werbung. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in Bereiche wie Künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Smartphone-Hardware und weitere Zukunftstechnologien. Die Unternehmensphilosophie basiert auf dem Motto, die Informationen der Welt zugänglich zu machen und Nutzerinnen und Nutzern den Umgang damit möglichst effizient und nutzerfreundlich zu gestalten.
Googles Marktsegment erstreckt sich über verschiedenste Branchen, wobei der Fokus auf Technologie, Datenverarbeitung und Internetdienstleistungen liegt. Insbesondere im Onlinemarketing hat Google eine dominante Position, da viele Unternehmen auf die Werbeplattformen des Konzerns zurückgreifen, um ihre Zielgruppe im Netz zu erreichen. Neben der starken wirtschaftlichen Leistung engagiert sich Google auch in vielen Forschungs- und Entwicklungsprojekten und setzt auf eine offene Kultur, die Innovationen fördert.
Durch die globale Präsenz und die schiere Größe des Angebots hat sich Google zu einem Giganten in der Technologiebranche entwickelt. Überall auf der Welt verlassen sich Milliarden von Menschen täglich auf Googles Dienste – von der schnellen Suche nach Informationen über Routenplanung in Google Maps bis hin zu Cloud-basierten Speicherlösungen für Privatpersonen und Unternehmen. Dieser Erfolg bringt auch Verantwortung mit sich. So sieht sich das Unternehmen in vielen Regionen mit regulatorischen Fragestellungen und Datenschutzdebatten konfrontiert, da seine Marktmacht stetig im Blickfeld von Wettbewerbshütern steht.
Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf einige der wichtigsten Tochtergesellschaften unter dem Dach von Google – jene Unternehmen, die rechtlich von Google LLC gehalten werden oder organisatorisch so stark mit Google verflochten sind, dass sie gemeinhin als „Google Tochtergesellschaften“ gelten. Wir betrachten ihren Geschäftszweck, ihre Rolle im Gesamtkontext, wichtige Daten und Fakten sowie die Eigentums- und Beteiligungsverhältnisse.
YouTube ist zweifelsohne eine der bekanntesten Tochtergesellschaften von Google. Die Videoplattform wurde ursprünglich im Jahr 2005 von drei ehemaligen PayPal-Mitarbeitern gegründet. Google erkannte das immense Potenzial dieses jungen Unternehmens sehr schnell und übernahm es bereits 2006 für 1,65 Milliarden US-Dollar. Seitdem ist YouTube zu einem globalen Phänomen geworden und gilt heute als einer der meistbesuchten Websites weltweit, direkt hinter Google selbst.
Der Geschäftszweck von YouTube besteht darin, Benutzern eine Plattform zu bieten, auf der sie Videos hochladen, ansehen, kommentieren und teilen können. Dabei steht nicht nur die Unterhaltung im Fokus, sondern auch Bildung, Nachrichten und jegliche Art von visuell vermittelbaren Inhalten. YouTube ist zudem ein wichtiger Teil von Googles Online-Werbe-Ökosystem, denn über Werbeeinblendungen in Videos generiert die Plattform signifikante Einnahmen. Für Google ist YouTube damit nicht nur ein Reichweitenverstärker, sondern auch eine bedeutende Einnahmequelle.
YouTube ist zu 100 % im Besitz von Google LLC und somit Teil der Alphabet-Holding. Weitere Investoren außerhalb von Alphabet gibt es nicht. Lediglich im Rahmen von Creators-Programmen und Partnerschaften erhalten Content Creator einen Anteil an den Werbeumsätzen, doch an der Gesellschaft selbst sind keine externen Anteilseigner beteiligt.
Waze ist ein Navigations- und Verkehrs-App-Dienst, der sich auf Echtzeit-Verkehrsinformationen und Community-basierte Daten stützt. Gegründet wurde das israelische Start-up im Jahr 2008 unter dem Namen „LinQmap“ und später umbenannt in Waze. Die App ermöglicht es Nutzern, Staus, Unfälle, Baustellen und andere Verkehrsbehinderungen in Echtzeit zu melden, wodurch alternative Routen gefunden und Reisezeiten reduziert werden können.
Google kaufte Waze im Jahr 2013 für rund 1,15 Milliarden US-Dollar. Die Übernahme hatte für Google mehrere strategische Vorteile: Zum einen ergänzte es das bestehende Angebot von Google Maps um eine Community-basierte Komponente; zum anderen stärkten die dabei gewonnenen Technologien und Patente Googles Position im Karten- und Navigationsbereich. Seitdem arbeitet Waze weitgehend eigenständig, profitiert aber von Googles Infrastruktur und Ressourcen.
Nach der Übernahme hält Google 100 % der Anteile an Waze. Das Unternehmen ist somit eine vollständig integrierte Tochter, läuft jedoch organisatorisch relativ autark. Externe Investoren oder Teilhaber an Waze gibt es nicht mehr, da der Verkauf an Google sämtliche externen Beteiligungen aufgelöst hat.
Fitbit ist ein Anbieter von Fitness-Trackern und Smartwatches, der seit seiner Gründung im Jahr 2007 dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für persönliche Fitnessdaten und Gesundheit zu steigern. Fitbit-Produkte zeichnen unter anderem Schritte, Kalorienverbrauch, Herzfrequenz und Schlafgewohnheiten auf. Sie sind weltweit beliebt bei Menschen, die ihre Aktivität und Gesundheit aktiv verfolgen und verbessern möchten.
Google übernahm Fitbit im Januar 2021 für rund 2,1 Milliarden US-Dollar. Durch diese Akquisition wollte Google seine Position auf dem Wearables-Markt stärken und das eigene Betriebssystem für Smartwatches, Wear OS (früher Android Wear), mithilfe von Fitbits Erfahrung bei Gesundheits- und Fitnessdaten ausbauen. Fitbit ermöglicht Google einen direkten Marktzugang zu einer etablierten Nutzerbasis im Gesundheitssektor und passt gut in Googles Bestrebungen, immer mehr Hardware und „Lifestyle-Produkte“ zu entwickeln.
Fitbit ist seit der Übernahme 2021 vollständig im Besitz von Google. Google hielt nach der Akquisition 100 % der Anteile, nachdem sämtliche Fitbit-Aktien von externen Aktionären aufgekauft wurden. Der Kaufvertrag enthält Auflagen der EU-Kommission, welche die Nutzung der Gesundheitsdaten regulieren und eine Trennung von Google-Werbedaten vorschreiben. Externe Investoren sind nicht mehr beteiligt, allerdings kooperiert Fitbit weiterhin mit zahlreichen Partnern, wie Versicherungsunternehmen oder Gesundheitsdienstleistern.
Kaggle ist eine Plattform, die sich auf Datenwissenschaft und maschinelles Lernen spezialisiert hat. Gegründet wurde sie 2010 und entwickelte sich in kurzer Zeit zum größten Online-Marktplatz für Datenwissenschafts-Wettbewerbe. Unternehmen oder Organisationen können dort Datensätze hochladen und konkrete Fragestellungen zu maschinellem Lernen oder Algorithmen formulieren, während Data Scientists aus aller Welt um die beste Lösung wetteifern.
Google übernahm Kaggle im Jahr 2017, um das eigene Engagement im Bereich Künstliche Intelligenz und Machine Learning zu stärken. Kaggle ergänzt Googles vorhandene KI- und Cloud-Dienste, indem es eine lebendige Community aus Experten bietet, die auf Problemstellungen aus der Praxis treffen. Die Tochtergesellschaft spielt somit eine wichtige Rolle in Googles Strategie, sich als führendes Unternehmen für KI-Tools und -Plattformen zu positionieren.
Kaggle ist nach der Übernahme zu 100 % im Besitz von Google LLC. Externe Investoren oder Anteile existieren seither nicht mehr in separater Form. Obwohl Kaggle in seinen Außenauftritten häufig noch als eigenständige Marke wahrgenommen wird, liegt die Eigentümerschaft vollständig bei Google.
Looker ist ein Anbieter von Business-Intelligence-Software und Datenanalyse-Plattformen, der 2012 gegründet wurde. Mit seinen Produkten ermöglicht Looker Unternehmen, große Datenmengen zu sichten, zu organisieren und in verwertbare Erkenntnisse umzuwandeln. Die Software bietet nutzerfreundliche Visualisierungen, um Daten aus unterschiedlichen Quellen (zum Beispiel Cloud-Datenbanken, CRM-Systemen oder ERP-Lösungen) zusammenzuführen.
Google übernahm Looker 2019 für 2,6 Milliarden US-Dollar, um das eigene Angebot im Cloud-Bereich zu erweitern. Insbesondere Google Cloud Platform (GCP) profitierte von dieser Akquisition, da die Integration von Lookers Datenanalyse-Technologien es Google erlaubt, seinen Geschäftskunden ein noch umfassenderes Set an Tools für Datenverarbeitung und -visualisierung anzubieten. Damit stärkt Google seine Position im hart umkämpften Cloud-Markt gegen Rivalen wie AWS (Amazon Web Services) und Microsoft Azure.
Looker gehört zu 100 % Google. Wie bei vielen anderen Übernahmen wurde das Unternehmen in die Strukturen von Alphabet integriert, genauer in den Bereich Google Cloud. Größere externe Beteiligungen am Unternehmen Looker existieren somit nach der Akquisition nicht mehr.
Apigee ist ein auf API-Management spezialisiertes Unternehmen, das es Firmen ermöglicht, Programmierschnittstellen (APIs) zu entwickeln, zu sichern und zu analysieren. APIs sind essenziell, um Softwaredienste und Anwendungen unterschiedlicher Art miteinander zu verbinden – gerade in der modernen Cloud- und Microservices-Architektur.
Google übernahm Apigee im Jahr 2016 für etwa 625 Millionen US-Dollar. Ziel war es, das Portfolio von Google Cloud im Bereich API-Verwaltung zu stärken und Kunden eine integrierte Lösung für das Design und Management ihrer Schnittstellen anzubieten. Apigee spielt eine bedeutende Rolle in Googles Cloud-Strategie, da es Unternehmen bei der sicheren und skalierbaren Vernetzung ihrer Anwendungen unterstützt.
Nach der Akquisition hält Google 100 % der Anteile an Apigee, sodass es sich nun um eine vollständige Tochtergesellschaft handelt. Die Firma ist in die Google Cloud-Sparte eingebettet, agiert jedoch teilweise noch unter dem eigenen Markennamen „Apigee“.
Mandiant ist ein auf Cybersicherheit spezialisiertes Unternehmen, das insbesondere für seine Expertise bei der Untersuchung und Bekämpfung von Hackerangriffen bekannt ist. Das 2004 gegründete Unternehmen erlangte durch seine forensische Kompetenz bei großen internationalen Cyberattacken Bekanntheit. Mandiant unterstützt Organisationen und Regierungen weltweit dabei, Sicherheitslücken zu identifizieren, Sicherheitsvorfälle zu analysieren und Cyberangriffe abzuwehren.
Google übernahm Mandiant im Jahr 2022 für rund 5,4 Milliarden US-Dollar. Die Integration von Mandiants Sicherheitslösungen und Know-how soll das Portfolio von Google Cloud stärken. Da Cybersicherheit zu den wichtigsten Themen im digitalen Zeitalter zählt, will Google sich mit Mandiant als führender Anbieter ganzheitlicher Sicherheitslösungen am Markt etablieren und so Kunden eine umfangreiche und sichere Cloud-Umgebung bereitstellen.
Mandiant ist nach Abschluss der Übernahme eine vollständige Tochtergesellschaft von Google LLC und wird organisatorisch in die Google Cloud-Sicherheitsabteilung integriert. Externe Investoren wurden durch den Kauf abgefunden, sodass Mandiant nicht mehr eigenständig börsennotiert ist.
Die hier vorgestellten Tochtergesellschaften sind nur ein Ausschnitt aus dem umfassenden Portfolio, das Google, respektive Alphabet, aufgebaut hat. Dabei wird deutlich, dass Google weit mehr ist als nur „die Suchmaschine“: Mit gezielten Übernahmen und strategischen Investitionen hat das Unternehmen ein Netzwerk aus Spezialisten geschaffen, das verschiedenste Technologiebereiche abdeckt – von Online-Video, über Wearables, Cloud Computing und Data Science bis hin zu Cybersecurity.
Bedeutung für die Muttergesellschaft
Jede dieser Tochtergesellschaften fügt sich in Googles Gesamtstrategie ein, digitale Innovationen voranzutreiben und in sämtlichen relevanten Technologiebereichen eine führende Rolle zu spielen. YouTube stärkt die Reichweite und Werbeeinnahmen im Consumer-Segment, während Apigee und Looker den Cloud-Kunden leistungsfähige Tools für Datenanalyse und API-Management an die Hand geben. Fitbit bringt Know-how im Gesundheitssektor, Kaggle ist ein Talentmagnet und Marktplatz für Datenwissenschaftler, Waze liefert unersetzliche Informationen für kartografische Dienste, und Mandiant verstärkt Googles Position im Zukunftsmarkt der Cybersicherheit.
Auswirkungen auf die globale Wirtschaft
Googles Zukäufe und die daraus resultierende Marktmacht haben weltweit Einfluss auf Märkte und Branchenstrukturen. Unternehmen profitieren oftmals von der Integration der Technologien (zum Beispiel in Google Cloud), müssen sich aber auch an einen Anbieter binden, der bereits in vielen Bereichen eine dominante Marktstellung innehat. Diese Konzentration wirft immer wieder wettbewerbsrechtliche Fragen auf.
Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft
In Deutschland ist Google fest etabliert, sowohl im Consumer- als auch im Business-Segment. Viele deutsche Unternehmen nutzen Google-Dienste für Werbung, Datenanalyse und Cloud-Lösungen. Die Präsenz von Tochtergesellschaften wie YouTube (das auch hierzulande eine riesige Nutzerbasis hat), Waze (obwohl mit unterschiedlicher Beliebtheit) oder Mandiant (speziell für Sicherheitsdienstleistungen) ermöglicht deutschen Firmen, von globalen Best Practices und High-End-Technologien zu profitieren. Gleichzeitig wächst das Abhängigkeitsverhältnis von US-amerikanischen Tech-Konzernen, was deutsche und europäische Regulierungsbehörden in Sachen Daten- und Wettbewerbsschutz besonders aufmerksam macht.
Insgesamt ist das Netzwerk aus Google Tochtergesellschaften ein wichtiger Wachstumsmotor für Googles Mutterkonzern Alphabet und prägt zugleich Innovationen und Wettbewerb in zahlreichen Bereichen der Technologiebranche. Die gezielte Diversifizierung hilft Google, Schwankungen in einzelnen Märkten besser abzufedern und eröffnet zugleich stetig neue Geschäftsmöglichkeiten.
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