Die Schiebetür zur Terrasse hakt schon seit Wochen. Jedes Mal dasselbe Spiel: ziehen, ruckeln, fluchen. Oder die Terrassentür lässt sich nicht mehr richtig schließen, Zugluft pfeift durch die Ritzen, und die Heizkosten explodieren. Spätestens dann stellt sich die Frage: Reparieren oder gleich eine neue Tür einbauen lassen? Die Entscheidung ist nicht nur eine Frage des Geldbeutels, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Die meisten Probleme bei Schiebe- und Terrassentüren sind erstaunlich banal. Verschmutzte Laufschienen, ausgeleierte Rollen oder verzogene Dichtungen sorgen für 80 Prozent aller Beschwerden. Solche Macken lassen sich oft mit überschaubarem Aufwand beheben. Wer beispielsweise in Berlin eine Schiebetür reparieren lassen möchte, zahlt für den Austausch von Rollen oder das Justieren der Mechanik zwischen 150 und 400 Euro – abhängig vom Schadensumfang und der Türkonstruktion.
Anders sieht es aus, wenn das Glas einen Sprung hat, der Rahmen korrodiert ist oder die Mechanik komplett ausgenudelt wurde. Dann wird’s teurer, und die Rechnung kann schnell vierstellig werden. Besonders bei älteren Türen, die noch vor der Jahrtausendwende eingebaut wurden, lohnt sich oft eine ehrliche Bestandsaufnahme: Funktioniert die Wärmedämmung noch? Entspricht die Verglasung heutigen Standards?
Eine Faustregel aus der Praxis: Wenn die Reparaturkosten mehr als 50 Prozent einer Neuanschaffung betragen, sollte man über einen Austausch nachdenken. Eine neue Schiebetür kostet zwischen 1.500 und 5.000 Euro, je nach Größe, Material und Ausstattung. Dazu kommen Einbaukosten von etwa 500 bis 1.000 Euro. Klingt nach viel Geld – kann sich aber schneller amortisieren als gedacht.
Moderne Terrassentüren haben einen U-Wert von 0,9 oder besser, ältere Modelle liegen häufig bei 2,5 oder höher. Die Differenz spürt man nicht nur am Hals, wenn’s zieht, sondern auch auf der Heizkostenabrechnung. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können durch eine neue, gut isolierte Terrassentür jährlich 200 bis 400 Euro an Heizkosten eingespart werden. Nach fünf bis zehn Jahren hat sich die Investition oft schon bezahlt gemacht.
Die Entscheidung zwischen Reparatur und Austausch hängt stark vom Einzelfall ab. In neueren Eigenheimen – wie sie etwa bei verschiedenen Haustypen standardmäßig verbaut werden – sind Schiebetüren meist so konstruiert, dass sich einzelne Komponenten problemlos austauschen lassen. Hier macht eine Reparatur fast immer Sinn.
Bei Altbauten oder wenn die Tür bereits 20 Jahre und mehr auf dem Buckel hat, sieht die Rechnung anders aus. Nicht nur die Energieeffizienz spielt eine Rolle, sondern auch die Sicherheit. Moderne Terrassentüren haben Mehrfachverriegelungen und Pilzkopfverriegelungen, die Einbrechern das Leben schwer machen. Alte Modelle sind oft erschreckend leicht zu überwinden.
Wer sich für einen Austausch entscheidet, sollte auch Nebenkosten einkalkulieren. Manchmal muss die Laibung angepasst werden, manchmal braucht es neue Rollläden oder eine Anpassung der Fassadendämmung. Auch die Entsorgung der alten Tür kostet Geld – je nach Region zwischen 50 und 150 Euro.
Bei der Reparatur können ebenfalls versteckte Kosten lauern. Wenn der Handwerker feststellt, dass nicht nur die Rollen, sondern auch die Laufschiene verzogen ist, wird aus einer 200-Euro-Reparatur schnell eine 600-Euro-Angelegenheit. Daher empfiehlt sich vorab eine gründliche Inspektion durch einen Fachbetrieb. Viele Anbieter bieten eine kostenlose Erstberatung an, bei der bereits grob eingeschätzt werden kann, ob sich eine Reparatur lohnt.
Ein oft übersehener Aspekt: Für den Austausch alter Terrassentüren gibt es verschiedene Förderprogramme. Die KfW bezuschusst energetische Sanierungen, und auch einige Bundesländer haben eigene Programme aufgelegt. Wer ohnehin über einen Austausch nachdenkt, sollte sich vorher bei einem Energieberater informieren. Die Förderung kann die Kosten deutlich senken und den Austausch auch wirtschaftlich attraktiver machen als eine Reparatur.
Interessant ist auch: Viele spezialisierte Fachbetriebe bieten mittlerweile Wartungsverträge an, bei denen die Schiebetüren regelmäßig geprüft und gewartet werden. Das verlängert die Lebensdauer erheblich und verhindert größere Schäden.
Am Ende gibt es keine pauschale Antwort. Eine 5 Jahre alte Tür mit hakeligen Rollen? Definitiv reparieren. Ein 25 Jahre altes Modell mit beschlagenen Scheiben und verzogenem Rahmen? Wahrscheinlich austauschen. Zwischen diesen Extremen liegt die Grauzone, in der eine ehrliche Bestandsaufnahme und eine solide Kalkulation entscheiden sollten. Wer sich unsicher ist, fährt mit einer professionellen Begutachtung am besten – das kostet vielleicht 80 Euro, kann aber verhindern, dass man Geld zum Fenster rausschiebt. Oder eben zur Terrassentür raus.
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