Fakten zur Muttergesellschaft (Stellantis) in Stichpunkten
Gründungsjahr und Ursprung: Stellantis entstand im Januar 2021 durch die Fusion von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der Groupe PSA.
Hauptsitz: Der offizielle rechtliche Sitz des Unternehmens befindet sich in Amsterdam (Niederlande), mit operativen Zentren in Frankreich, Italien und den USA.
Unternehmensform: Ein multinationaler Automobilkonzern, börsennotiert an den Börsen in Mailand, New York und Paris.
Markenvielfalt: Das Unternehmen vereint 14 Hauptmarken, darunter bekannte Namen wie Peugeot, Citroën, Fiat, Opel, Jeep, Chrysler, Alfa Romeo und Dodge.
Mitarbeiterzahl: Weltweit sind bei Stellantis rund 280.000 bis 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (Stand 2023).
Umsatz: Im Jahr 2022 erzielte Stellantis einen globalen Umsatz von über 180 Milliarden Euro (nach vorläufigen Angaben).
Fokus auf Innovation: Starkes Engagement in den Bereichen Elektromobilität, autonome Fahrsysteme und nachhaltige Mobilitätslösungen.
Geografische Präsenz: Produktionsstätten und Entwicklungszentren in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.
Unternehmensstrategie: Schaffung von Synergieeffekten innerhalb des Markenportfolios, um sowohl Kosten zu senken als auch das Innovationspotenzial zu erhöhen.
Die Muttergesellschaft
Stellantis ist ein noch junges, aber bereits sehr einflussreiches Schwergewicht in der globalen Automobilindustrie. Die offizielle Entstehung des Konzerns im Januar 2021 markiert den Zusammenschluss zweier traditionsreicher Automobilgruppen: Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und Groupe PSA (Peugeot S.A.). Beide Unternehmen blicken auf eine lange Historie und zahlreiche Meilensteine in der Automobilbranche zurück. Mit der Fusion wurde eines der größten Automobilunternehmen der Welt geschaffen, das sowohl in Bezug auf Produktionskapazitäten als auch auf technologische Entwicklungen eine wesentliche Rolle spielt.
Geschichtshintergrund
Fiat Chrysler Automobiles (FCA): FCA entstand selbst erst 2014 durch die Verschmelzung der italienischen Fiat S.p.A. mit der US-amerikanischen Chrysler Group. Fiat kann auf eine über 120-jährige Firmengeschichte zurückblicken und war eines der ersten Unternehmen, das in Europa Automobile in Serie herstellte. Chrysler hingegen spielte eine wichtige Rolle in der US-Automobilindustrie und brachte Marken wie Dodge, Jeep und Ram in das gemeinsame Portfolio ein.
Groupe PSA (Peugeot S.A.): Die Wurzeln der Groupe PSA reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Peugeot und Citroën, die Hauptmarken im PSA-Portfolio, waren Pioniere in der französischen Automobilherstellung. Durch strategische Zukäufe und Innovationen (z.B. die Übernahme von Opel und Vauxhall von General Motors im Jahr 2017) wuchs die Groupe PSA zu einem der größten europäischen Automobilhersteller heran.
Die Fusion zu Stellantis vereint somit eine außergewöhnliche Markenvielfalt, die sich auf mehreren Kontinenten etabliert hat. Diese Diversität bringt nicht nur Synergieeffekte in Produktion und Entwicklung mit sich, sondern ermöglicht auch, unterschiedliche Marktsegmente und Kundengruppen rund um den Globus zu bedienen.
Globale Bedeutung in der Branche
Mit rund 14 Automobilmarken im Portfolio zählt Stellantis zu den führenden Automobilherstellern weltweit. Ob Kleinwagen, Premium-Fahrzeuge, SUVs oder Nutzfahrzeuge – das Unternehmen deckt nahezu alle Fahrzeugklassen ab. Die breite Aufstellung ermöglicht es, strategisch schnell auf Marktentwicklungen zu reagieren und innovationsstarke Mobilitätslösungen zu präsentieren. Gleichzeitig profitiert Stellantis von einer ausgeprägten Forschungs- und Entwicklungslandschaft, deren Standorte sich in den wichtigsten Märkten befinden.
Kerngeschäftsbereiche
Fahrzeugproduktion: Vom Kleinwagen (z.B. Fiat 500) bis zum hochmotorisierten Sportwagen (z.B. Dodge Charger) sowie Premium- und Luxussegment (Maserati).
Nutzfahrzeuge: Leichte und mittelschwere Transporter sowie Spezialfahrzeuge.
Elektro- und Hybridfahrzeuge: Stellantis verfolgt eine umfassende Elektrifizierungsstrategie und bringt sukzessive neue Modelle mit Elektro- oder Hybridantrieb auf den Markt.
Dienste und Mobilitätslösungen: Dazu gehören Leasing, Finanzierung, Carsharing und vernetzte Services.
Größe, Marktsegment und Unternehmensphilosophie
Mit über 280.000 Mitarbeitenden weltweit ist Stellantis nicht nur ein Arbeitsplatzgigant, sondern auch ein zentraler Wirtschaftsfaktor in vielen Ländern. Das Unternehmen setzt auf eine Philosophie der „kollektiven Stärke durch Vielfalt“, was sich in einem breiten Angebot an Marken und Technologien widerspiegelt. Die Bündelung dieser Kräfte trägt zu einer flexiblen und kundenorientierten Produktpalette bei, die unterschiedliche Geschmäcker, kulturelle Hintergründe und Marktanforderungen berücksichtigt.
Hauptmärkte
Obwohl Stellantis in Europa eine starke Präsenz hat – insbesondere in Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien –, ist das Unternehmen auch in Nordamerika (USA, Kanada), Lateinamerika (Brasilien, Argentinien) und zunehmend in Asien vertreten. Zudem besitzt Stellantis Produktions-, Entwicklungs- und Vertriebsstandorte auf dem afrikanischen Kontinent und betrachtet diesen Markt als langfristig bedeutsam für sein Wachstum.
Detaillierte Darstellung der Tochtergesellschaften
Im Folgenden werden die wichtigsten Tochtergesellschaften und Marken von Stellantis vorgestellt. Jede Marke hat ihre eigene Historie, ihren speziellen Fokus und trägt auf unterschiedliche Weise zur Gesamtstrategie von Stellantis bei.
Abarth
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Abarth ist eine italienische Traditionsmarke mit einem starken Fokus auf Motorsport und sportlich getunte Fahrzeuge. Ursprünglich gründete Carlo Abarth das Unternehmen, um Tuning-Kits für Fiat-Fahrzeuge zu entwickeln. Heute fungiert Abarth als Performance-Abteilung innerhalb von Stellantis und bietet sportliche Varianten von Fiat-Modellen an.
Gesamtstrategie-Beitrag: Abarth steigert die Attraktivität der Fiat-Modelle und stärkt gleichzeitig das Image von Stellantis im Motorsport- und Performance-Segment.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Turin (Italien), Produktion häufig in denselben Werken wie Fiat-Fahrzeuge, insbesondere in Tychy (Polen) und anderen europäischen Fiat-Werken.
Mitarbeiterzahl: Da Abarth eng mit Fiat verflochten ist, gibt es keine vollständig separate Mitarbeiterstatistik. Schätzungen gehen jedoch von einigen Hundert Mitarbeiter:innen aus, die sich ausschließlich auf die Abarth-Modelle fokussieren.
Wirtschaftliche Daten: Als Nischenmarke liegen die Absatzzahlen im fünfstelligen Bereich. Abarth-Fahrzeuge haben jedoch eine hohe Gewinnmarge pro Einheit.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Abarth ist im europäischen Motorsport bekannt und hat zahlreiche Siege in Markenpokalen und Rallyes errungen. Die größten Herausforderungen liegen in der Transformation hin zu elektrifizierten Sportmodellen.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Abarth ist eine 100%ige Tochtermarke von Stellantis.
Bedeutende Aktionäre: Da Abarth nicht eigenständig an der Börse gelistet ist, gibt es keine weiteren Großinvestoren außerhalb der Stellantis-Gruppe.
Alfa Romeo
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Alfa Romeo ist eine italienische Automobilmarke mit einer langen und renommierten Geschichte im Bereich Design, Sportlichkeit und Rennsport. Das Unternehmen steht für Premium-Modelle und tritt insbesondere gegen deutsche Premiumhersteller an.
Gesamtstrategie-Beitrag: Innerhalb von Stellantis dient Alfa Romeo als Premiummarke mit Fokus auf Design und Sportlichkeit. Die Marke zielt auf Kunden, die ein gehobenes, emotional aufgeladenes Fahrerlebnis suchen.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Turin (Italien). Produktion erfolgt u.a. in Cassino (Italien) für Modelle wie die Giulia und den Stelvio.
Mitarbeiterzahl: Insgesamt arbeiten mehrere Tausend Mitarbeiter für Alfa Romeo, verteilt auf Produktion, Entwicklung, Design und Administration.
Wirtschaftliche Daten: Alfa Romeo verzeichnete in den letzten Jahren moderate Verkaufszahlen im Premiumsegment; aufgrund der Modellpolitik ist aber eine steigende Tendenz erkennbar. Umsatz- und Marktanteilszahlen werden im Konzernverbund ausgewiesen.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Historische Rennsporterfolge in der Formel 1 und bei Langstreckenrennen prägen das Markenimage. In jüngerer Zeit stellen die Elektrifizierung und der Ausbau des SUV-Segments zentrale Herausforderungen dar.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Alfa Romeo ist eine 100%ige Tochtergesellschaft von Stellantis.
Weitere Investoren: Keine nennenswerten externen Investoren; die Markenstrategie ist direkt an die Vorgaben der Konzernspitze gekoppelt.
Chrysler
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Chrysler ist eine US-amerikanische Traditionsmarke, die ihre Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert hat. Heute konzentriert sich Chrysler vor allem auf Familienfahrzeuge, Limousinen und Minivans im amerikanischen Markt, aber auch auf Elektro- und Hybridmodelle für die Zukunft.
Gesamtstrategie-Beitrag: Chrysler verkörpert im nordamerikanischen Markt die klassische US-Mittel- und Oberklasse und gilt als Brücke zu anderen amerikanischen Marken im Stellantis-Portfolio wie Dodge und Jeep.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Auburn Hills, Michigan (USA). Werke befinden sich in den USA und Kanada.
Mitarbeiterzahl: Mehrere Tausend Angestellte, verteilt auf Produktion und Entwicklung. Chrysler teilt sich jedoch viele Strukturen mit Dodge, Jeep und Ram.
Wirtschaftliche Daten: In den USA weiterhin eine wichtige Größe, insbesondere durch den Chrysler Pacifica (Minivan) und verschiedene Limousinen. Der Marktanteil in den USA ist stark, wird aber gegenüber asiatischen und anderen US-Herstellern verteidigt.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Als Erfinder des modernen Minivans (1980er-Jahre) genießt Chrysler noch immer einen starken Ruf in diesem Segment. Künftige Herausforderungen liegen in der Elektrifizierung und im Premium-Ausbau gegen starke Konkurrenz.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Chrysler gehört zu 100% zu Stellantis.
Weitere Aktionäre: Keine eigenständige Börsennotierung, daher ausschließlich Teil des Stellantis-Konzerns.
Citroën
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Citroën ist eine französische Automobilmarke, die 1919 von André Citroën gegründet wurde. Sie steht für avantgardistisches Design, Komfort und erschwingliche Innovationen.
Gesamtstrategie-Beitrag: Citroën bedient das Volumensegment in Europa und anderen Märkten mit erschwinglichen Modellen. Gleichzeitig setzt die Marke auf Komfort und unkonventionelles Design als Alleinstellungsmerkmal.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Rueil-Malmaison bei Paris (Frankreich). Produktionsstandorte befinden sich in Frankreich, Spanien, Portugal, China, Lateinamerika und anderen Ländern.
Mitarbeiterzahl: Obwohl Citroën Mitarbeiter:innen im gesamten PSA-Verbund teilt, sind mehrere Zehntausend direkt in Citroën-Projekten tätig.
Wirtschaftliche Daten: Citroën zählt zu den Kernmarken des Konzerns in Europa. Marktanteil im Klein- und Kompaktwagensegment ist besonders stark in Frankreich und Südeuropa.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Berühmtheit durch ikonische Modelle wie den 2CV („Ente“) oder den DS. Aktuelle Herausforderung ist die Weiterentwicklung des SUV-Segments und die Elektrifizierung (z.B. ë-C4).
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: 100%ige Tochtergesellschaft von Stellantis (über die ehemalige Groupe PSA).
Weitere Investoren: Keine bedeutenden externen Anteilseigner, da Citroën vollständig in den Konzern integriert ist.
Dodge
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Dodge ist eine US-amerikanische Marke, bekannt für leistungsstarke Muscle Cars, SUVs und Vans. Ursprünglich war Dodge Teil der Chrysler-Gruppe, bevor es über FCA letztlich bei Stellantis landete.
Gesamtstrategie-Beitrag: Dodge repräsentiert das sportliche und robuste US-Image, insbesondere mit Modellen wie dem Charger und dem Challenger. Damit zielt Stellantis auf Performance-Fans in Nordamerika.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Auburn Hills, Michigan. Produktion überwiegend in US-amerikanischen Werken (z.B. Brampton Assembly in Kanada für Charger und Challenger).
Mitarbeiterzahl: Tausende Mitarbeiter, meist in Produktion, Vertrieb und Entwicklung eingebunden, gemeinsam mit Chrysler und Jeep.
Wirtschaftliche Daten: Die Marke hält vor allem in den USA stabile Marktanteile im Segment der Muscle Cars. International ist Dodge weniger verbreitet.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Ikonische Modelle wie Charger und Challenger sowie hohe Leistungsvarianten (Hellcat) haben Kultstatus. Die Elektrifizierung und die Fortführung der Muscle-Car-Tradition stellen die größte Herausforderung für Dodge dar.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Dodge gehört vollständig zu Stellantis.
Weitere Investoren: Keine; Dodge ist keine eigenständig notierte Firma.
DS Automobiles
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
DS Automobiles wurde als Premium-Ableger von Citroën ins Leben gerufen und verspricht französische Eleganz, Luxus und innovative Technologien.
Gesamtstrategie-Beitrag: DS Automobiles bildet das Premiumsegment innerhalb der ehemaligen PSA-Marken und konkurriert u.a. mit Audi, BMW oder Lexus. Stellantis kann somit auch in höheren Preisklassen Fuß fassen.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Design- und Entwicklungszentrum in Paris, Produktionsstätten hauptsächlich in Frankreich und China.
Mitarbeiterzahl: Mehrere Tausend Mitarbeitende arbeiten in Design, Entwicklung und Produktion.
Wirtschaftliche Daten: Noch jung als eigenständige Marke, dennoch steigende Verkaufszahlen, besonders in Europa und China.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Hervorzuheben ist das Engagement in der Formel E, wo DS Automobiles Technologien für Elektroantriebe testet. Eine Herausforderung bleibt, sich in einem hart umkämpften Premiumsegment zu etablieren.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: DS Automobiles ist eine 100%ige Tochter von Stellantis (ursprünglich PSA).
Weitere Investoren: Keine externen Aktionäre, komplett in den Konzern integriert.
Fiat
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Fiat (Fabbrica Italiana Automobili Torino) ist eine der traditionsreichsten Automarken Europas und bekannt für kompakte, günstige Pkw.
Gesamtstrategie-Beitrag: Fiat bildet den Kern des Konzerns im Kleinwagen- und Kompaktsegment (z.B. Fiat 500, Panda). Die Marke hat eine starke Präsenz in Südeuropa und Lateinamerika.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Turin (Italien). Zahlreiche Werke in Italien, Polen, Brasilien und weiteren Ländern.
Mitarbeiterzahl: Durch die enge Verzahnung mit Stellantis variieren die Zahlen, jedoch arbeiten nach Schätzungen mehrere Zehntausend Menschen direkt für Fiat.
Wirtschaftliche Daten: Fiat behauptet eine dominierende Stellung in Italien und ist in Brasilien einer der Marktführer. Wichtige Modellreihen sind der Fiat 500, der Panda sowie diverse Nutzfahrzeuge (Fiat Professional).
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Ikonen wie der alte Fiat 500 und der Uno haben Fiat weltweit bekannt gemacht. Die langfristige Herausforderung besteht in der Modernisierung des Portfolios, insbesondere in Bezug auf Elektromobilität.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Fiat ist seit der Zusammenführung von FCA und PSA Teil von Stellantis und damit zu 100% konzerneigen.
Weitere Investoren: Keine eigenständige Börsennotierung mehr, somit keine externen Aktionäre außerhalb des Stellantis-Gesamtinvestorenkreises.
Jeep
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Jeep ist eine legendäre US-amerikanische Geländewagenmarke. Die Marke begann mit dem Willys MB im Zweiten Weltkrieg und entwickelte sich später zu einem führenden SUV-Anbieter.
Gesamtstrategie-Beitrag: Jeep ist global eines der wichtigsten Zugpferde von Stellantis. Insbesondere im wachsenden SUV-Segment profitiert der Konzern vom starken Markenimage und der hohen Nachfrage.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz ebenfalls in Auburn Hills, Michigan (USA). Produktion in den USA, Brasilien, Italien (Melfi-Werk), China (Joint Ventures) und weiteren Ländern.
Mitarbeiterzahl: Jeep teilt sich große Strukturen mit Dodge und Chrysler. Insgesamt hängen zehntausende Jobs an der Marke Jeep.
Wirtschaftliche Daten: Jeep zählt zu den profitabelsten Marken im Konzern. Modelle wie der Wrangler, Grand Cherokee und Compass tragen erheblich zum Gewinn von Stellantis bei.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Jeep gilt als Pionier im Geländewagen- und SUV-Segment. Die Marke steht jedoch vor der Aufgabe, robuste Offroad-Fähigkeiten mit Elektrifizierung zu verbinden.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Jeep ist zu 100% Teil von Stellantis.
Beteiligungen: In einigen Märkten kooperiert Jeep mit lokalen Joint-Venture-Partnern, etwa in China (GAC Group).
Lancia
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Lancia ist eine italienische Automarke mit einer langen Geschichte, insbesondere im Rallye-Sport. Heutzutage beschränkt sich das Modellangebot allerdings größtenteils auf den Lancia Ypsilon, der vor allem in Italien verkauft wird.
Gesamtstrategie-Beitrag: Lancia wird innerhalb von Stellantis als potenzielle Premium- und Lifestyle-Marke positioniert. In Zukunft soll die Marke wiederbelebt und auch auf internationale Märkte ausgeweitet werden.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz bei Turin (Italien).
Mitarbeiterzahl: Genaue Zahlen schwer zu bestimmen, da Lancia derzeit eher eine „kleine“ Marke ist.
Wirtschaftliche Daten: Der Ypsilon ist in Italien immer noch erfolgreich. Außerhalb Italiens ist Lancia kaum präsent.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Historisch betrachtet Rallye-Erfolge (Delta Integrale) und innovative Technik. Aktuell steht Lancia vor der Herausforderung, wieder ein schlagkräftiges Modellportfolio zu entwickeln.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Lancia ist eine 100%ige Tochtergesellschaft von Stellantis.
Weitere Investoren: Keine externen Anteilseigner, da vollständig im Konzern.
Maserati
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Maserati ist eine italienische Luxus- und Sportwagenmarke, gegründet 1914. Das Unternehmen ist für elegante, leistungsstarke Fahrzeuge bekannt und gilt als direkter Konkurrent von Marken wie Porsche und Jaguar.
Gesamtstrategie-Beitrag: Maserati stärkt das Luxussegment des Konzerns. Hochpreisige Limousinen, SUVs (Levante, Grecale) und Supersportwagen (MC20) sind Imageträger und tragen zu einer Premiumpositionierung von Stellantis bei.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Modena (Italien), Produktion u.a. in Modena und Turin.
Mitarbeiterzahl: Einige Tausend Beschäftigte, vor allem in Italien.
Wirtschaftliche Daten: Maserati erzielt hohe Margen pro Fahrzeug, obwohl die Stückzahlen vergleichsweise gering sind.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Maserati kann auf große Motorsporthistorie zurückblicken. Wichtige Herausforderung ist die stärkere Elektrifizierung (z.B. neue Elektromodelle wie der GranTurismo Folgore).
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: 100% im Besitz von Stellantis.
Weitere Investoren: Keine separaten Anteilseigner neben Stellantis.
Mopar
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Mopar (abgeleitet von „Motor Parts“) ist eine Marke für Ersatzteile, Zubehör und Service, die ursprünglich für Chrysler-Produkte entwickelt wurde. Heute fungiert Mopar als globaler Aftermarket- und Serviceanbieter innerhalb des Stellantis-Konzerns.
Gesamtstrategie-Beitrag: Mopar sichert die Versorgung mit Originalteilen und Zubehör für alle Marken von Stellantis, trägt zu Kundenbindung und Service-Umsätzen bei.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Globales Netzwerk von Lagern, Distributionszentren und Werkstätten, Hauptsitz in den USA.
Mitarbeiterzahl: Mehrere Tausend, insbesondere in Vertrieb, Logistik und Kundenservice.
Wirtschaftliche Daten: Mopar generiert jährlich Milliardenumsätze aus dem Teile- und Zubehörverkauf.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Die Besonderheit liegt in der engen Verzahnung von Mopar mit allen Fahrzeugmarken des Konzerns. Zukünftig wird vor allem das Angebot an Komponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge ausgebaut.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Mopar ist vollständig in Stellantis integriert.
Weitere Investoren: Keine Beteiligung von Dritten, kein separater Börsengang.
Opel
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Opel ist ein deutscher Automobilhersteller mit Sitz in Rüsselsheim, der 1862 als Nähmaschinenfabrik gegründet wurde und später zu einem der bedeutendsten deutschen Automobilproduzenten avancierte. 2017 ging Opel von General Motors an die Groupe PSA über und gehört nun zu Stellantis.
Gesamtstrategie-Beitrag: Opel hat eine lange Tradition auf dem europäischen Markt. Mit einem starken Fokus auf deutsche Ingenieurskunst und Mittelklassefahrzeuge trägt Opel zum europaweiten Portfolio bei.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Rüsselsheim (Deutschland), weitere Werke in Eisenach (Deutschland) und Saragossa (Spanien). Entwicklungszentrum in Rüsselsheim spielt eine zentrale Rolle für den Konzern.
Mitarbeiterzahl: Rund 35.000 Beschäftigte (Stand 2023), verteilt auf Entwicklung, Produktion und Vertrieb.
Wirtschaftliche Daten: Opel hat nach der Übernahme durch PSA/Stellantis eine umfassende Sanierung erfahren. Modelle wie Corsa, Astra und Crossland zeigen steigende Verkaufszahlen.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Erfolgsgeschichten wie der Opel Kadett und der Opel Manta prägen das Image. Aktuell liegt ein Schwerpunkt auf der Elektrifizierung (z.B. Corsa-e, Mokka-e). Herausfordernd bleibt der Preisdruck im europäischen Volumensegment.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: 100% im Besitz von Stellantis.
Weitere Investoren: Keine externen Anteilseigner, da Opel nicht eigenständig an der Börse notiert ist.
Peugeot
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Peugeot ist eine der ältesten Automobilmarken der Welt (gegründet 1810 als Mühlen- und Werkzeughersteller) und ein wichtiger Pfeiler des französischen Automobilbaus. Peugeot gehört wie Citroën und DS zum historischen Kern der Groupe PSA.
Gesamtstrategie-Beitrag: Peugeot deckt das mittlere bis gehobene Volumensegment ab. Das Design ist dabei oft sportlicher und technisch ambitionierter als bei Citroën, positioniert aber dennoch unterhalb des Premiumsegments von DS.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Sochaux (Frankreich), weitere wichtige Produktionsstätten in Mulhouse (Frankreich), Spanien, Slowakei, Portugal, China und Lateinamerika.
Mitarbeiterzahl: Zusammen mit Citroën und DS bildet Peugeot das Rückgrat des ehemaligen PSA-Verbunds; genaue Zahlen sind über den Gesamtkomplex verteilt, dennoch arbeitet ein großer Teil der Beschäftigten an Peugeot-Produkten.
Wirtschaftliche Daten: Peugeot erzielt in Europa solide Marktanteile in den Segmenten Kleinwagen (208), Kompaktklasse (308) und SUVs (2008, 3008, 5008). Finanziell ist die Marke einer der stärksten Umsatz- und Gewinnbringer für Stellantis.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Zahlreiche Auszeichnungen wie „Car of the Year“ für den 308 oder 3008. Herausforderungen bestehen im Ausbau der Elektro-Modellpalette und der globalen Expansion, insbesondere in Asien.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Peugeot ist vollständig in Stellantis integriert.
Weitere Investoren: Keine eigenständige Börsennotierung.
Ram
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Ram Trucks ist eine US-amerikanische Marke, die sich vor allem auf Pick-up-Trucks und Nutzfahrzeuge spezialisiert. Ursprünglich war Ram eine Modellreihe von Dodge, wurde aber als eigenständige Marke positioniert, um den wachsenden Pick-up-Markt in Nordamerika noch gezielter zu bedienen.
Gesamtstrategie-Beitrag: Ram ist in Nordamerika einer der wichtigsten Wettbewerber im Pick-up-Segment. Modelle wie der Ram 1500 sind Verkaufsschlager und tragen wesentlich zum Gewinn von Stellantis bei.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Produktion in den USA und Mexiko, Entwicklung und Administration in Auburn Hills, Michigan.
Mitarbeiterzahl: Mehrere Tausend Mitarbeiter in Produktion, Vertrieb und Entwicklung, eng verzahnt mit anderen US-Marken von Stellantis.
Wirtschaftliche Daten: Die Pick-up-Klasse ist in den USA sehr lukrativ. Ram konkurriert direkt mit Ford (F-Serie) und General Motors (Chevrolet Silverado). Der Marktanteil ist in den letzten Jahren gestiegen.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Zahlreiche Auszeichnungen für den Ram 1500, u.a. „Motor Trend Truck of the Year“. Die Elektrifizierung großer Pick-ups und die hohe Nachfrage nach umweltfreundlicheren Alternativen stellen große Herausforderungen dar.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Ram gehört vollständig zu Stellantis.
Weitere Investoren: Keine, da Ram als Marke im Konzernverbund geführt wird.
Vauxhall
Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Vauxhall ist eine britische Automarke und war lange Zeit Teil des GM-Konzerns. Gemeinsam mit Opel ging Vauxhall 2017 an die Groupe PSA und schließlich in Stellantis über. Vauxhall bietet in Großbritannien Modelle an, die größtenteils baugleich mit Opel-Fahrzeugen sind.
Gesamtstrategie-Beitrag: Vauxhall bedient in Großbritannien den Massenmarkt. Die Marke bleibt erhalten, um in einem wichtigen europäischen Markt weiterhin nationale Identität zu wahren und Loyalität der britischen Kundschaft zu sichern.
Wichtige Fakten und Daten
Standorte: Hauptsitz in Luton (Großbritannien). Produktionsstätten u.a. in Luton (Nutzfahrzeuge) und Ellesmere Port (PKW).
Mitarbeiterzahl: Mehrere Tausend in Großbritannien, verteilt auf Produktion und Verwaltung.
Wirtschaftliche Daten: Vauxhall-Modelle wie Corsa, Astra und Mokka sind in UK sehr beliebt. Seit dem Zusammenschluss unter PSA/Stellantis wurden die Werke modernisiert.
Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Die Umstellung auf neue Plattformen und eine mögliche Neuausrichtung nach dem Brexit stellen zentrale Themen dar.
Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen
Eigentümerstruktur: Vauxhall ist vollständig im Besitz von Stellantis (ursprünglich Teil von GM, später an PSA verkauft).
Weitere Investoren: Auch hier keine externen Großinvestoren, nur der Stellantis-Konzern.
Zusammenfassung und Bedeutung für die globale bzw. deutsche Wirtschaft
Stellantis vereint unter seinem Dach eine Vielzahl namhafter Automobilmarken, deren Geschichte teils über ein Jahrhundert zurückreicht. Jede Tochtergesellschaft besitzt ihre eigene Identität, Zielgruppe und geografische Stärke. Dadurch deckt der Konzern ein breites Spektrum ab – von Kleinwagen (Fiat 500), Familienfahrzeugen (Chrysler Pacifica), Premium- und Luxusmodellen (Alfa Romeo, Maserati, DS Automobiles) bis hin zu Pick-ups und Geländewagen (Ram, Jeep).
Rolle der Tochtergesellschaften für Stellantis
Die Tochtermarken tragen jeweils zum Gesamterfolg des Konzerns bei, indem sie unterschiedliche Segmente besetzen, regionale Besonderheiten bedienen und Synergieeffekte in Forschung, Entwicklung und Produktion ermöglichen. Dadurch kann Stellantis flexibler auf Marktentwicklungen reagieren und globale Trends wie Elektrifizierung, Digitalisierung und Vernetzung von Fahrzeugen vorantreiben.
Bedeutung für die deutsche Wirtschaft
Gerade in Deutschland spielt Opel eine große Rolle, da das Unternehmen seit Jahrzehnten ein bedeutender Arbeitgeber und Investor in der deutschen Automobilindustrie ist. Seit der Eingliederung in Stellantis profitiert Opel von gemeinsamen Plattformen und Technologien, was die Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Gleichzeitig beeinflusst der Produktionsstandort Deutschland die regionale Wirtschaftsentwicklung, sichert Arbeitsplätze und wirkt als Innovationsmotor (insbesondere im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum).
Globale Wirkung
Mit Marken wie Jeep, Chrysler und Dodge ist der Konzern in Nordamerika stark präsent, während Peugeot, Citroën, DS, Opel und Vauxhall in Europa etablierte Namen sind. Fiat und Jeep sind zudem in Lateinamerika Marktführer in mehreren Segmenten, während Marken wie Peugeot und Citroën in Nordafrika und China expandieren. Die globale Ausrichtung von Stellantis sorgt dafür, dass neue Technologien – insbesondere im Elektro- und Hybridbereich – weltweit eingeführt werden und so den Wandel der gesamten Automobilbranche mitgestalten.
Insgesamt illustriert das breite Markenspektrum von Stellantis, wie Automobilhersteller heute agieren müssen, um in einem hart umkämpften, globalen Markt zu bestehen: durch Diversifizierung, Technologieaustausch und flexible Produktionsstrukturen. Dass dabei viele Traditionsmarken erhalten bleiben und sich trotzdem modernisieren, ist ein zentrales Anliegen, das Stellantis auch künftig weiterverfolgen wird.