Volkswagen AG Tochtergesellschaften: Ein umfassender Überblick

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  • vor 3 Tagen

Verfasst von Redaktion (blR)

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Fakten zur Muttergesellschaft (Volkswagen AG) in Stichpunkten

  1. Die Volkswagen AG (im Folgenden oft „VW“ oder „Volkswagen-Konzern“ genannt) wurde 1937 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Wolfsburg, Deutschland.
  2. Der Volkswagen-Konzern zählt zu den größten Automobilherstellern der Welt und ist in über 150 Ländern aktiv.
  3. Weltweit beschäftigt die Volkswagen AG (inklusive aller Tochtergesellschaften) rund 675.000 Mitarbeiter (Stand 2023).
  4. Der Gesamtumsatz der Volkswagen AG lag im Jahr 2022 bei etwa 279 Milliarden Euro.
  5. Zum Markenportfolio gehören sowohl Pkw- als auch Nutzfahrzeug- und Motorradmarken, darunter Audi, Škoda, SEAT, Cupra, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie MAN und Scania.
  6. Volkswagen betreibt über 100 Produktionsstandorte weltweit und fertigt damit Fahrzeuge sowie Komponenten für unterschiedliche Marken und Märkte.
  7. Seit einigen Jahren investiert der Konzern verstärkt in Elektromobilität, Digitalisierung und nachhaltige Mobilitätslösungen.
  8. Strategisch verfolgt die Volkswagen AG das Ziel, bis zum Jahr 2050 bilanziell CO₂-neutral zu werden.
  9. Das Unternehmen ist in wesentlichen Weltmärkten tätig, mit Fokus unter anderem auf Europa, China, Nord- und Südamerika.

Einleitung über die Muttergesellschaft

Die Volkswagen AG ist einer der bedeutendsten Automobilkonzerne weltweit. Seit ihrer Gründung im Jahr 1937 hat sich die Firma von einem ursprünglich deutschen Projekt zur Motorisierung der breiten Bevölkerung zu einem global tätigen Unternehmen entwickelt, das ein breites Portfolio an Automarken, Dienstleistungen und Technologien anbietet. Dabei ist der Grundstein für den Erfolg des Konzerns in den Nachkriegsjahren gelegt worden, als der legendäre VW Käfer zu einem Symbol des deutschen Wirtschaftswunders wurde. Ab diesem Zeitpunkt expandierte Volkswagen nicht nur innerhalb Europas, sondern etablierte sich Schritt für Schritt auch in Märkten wie Nord- und Südamerika sowie Asien.

In den Jahrzehnten seit ihrer Gründung hat sich die Volkswagen AG durch strategische Übernahmen, Fusionen und die Integration weiterer Automobil- und Nutzfahrzeughersteller zu einem der größten und diversifiziertesten Automobilkonzerne der Welt entwickelt. Ein wichtiger Meilenstein war hierbei die Übernahme von Audi in den 1960er- und 1970er-Jahren, die später in mehreren Schritten vervollständigt wurde. Die Jahre darauf folgten Marken wie SEAT, Škoda sowie exklusive Luxus- und Sportwagenhersteller wie Bentley, Bugatti und Lamborghini, was das Markenportfolio im Premium- und Luxussegment abrundete. Ebenso wichtig ist der Nutzfahrzeugbereich, in dem die Gesellschaft über Tochterfirmen wie MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge aktiv ist.

Der globale Einfluss des Volkswagen-Konzerns zeigt sich in seiner Marktstellung: Seit vielen Jahren konkurriert VW mit Toyota, Stellantis und anderen Großkonzernen um den Titel des weltweit absatzstärksten Automobilherstellers. Mit Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien ist VW in nahezu allen relevanten Märkten präsent. In China, einem der wichtigsten Märkte für den Konzern, werden Fahrzeuge für den lokalen Markt in Joint Ventures produziert – ein Schlüsselfaktor für Volkswagens globale Wachstumsstrategie.

Kerngeschäftsbereiche der Volkswagen AG sind vor allem:

  • Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Pkw und Nutzfahrzeugen
  • Dienstleistungen in den Bereichen Leasing, Finanzierung und Flottenmanagement
  • Forschung und Entwicklung im Bereich Elektromobilität, digitale Vernetzung und autonomes Fahren
  • Produktion von Komponenten wie Motoren, Getrieben, Fahrwerken und Batteriesystemen

Was die Unternehmensphilosophie angeht, hat sich der Konzern in den letzten Jahren verstärkt zu Themen wie Nachhaltigkeit, E-Mobilität und sozialer Verantwortung bekannt. Unter anderem spielt die Reduktion von CO₂-Emissionen eine zentrale Rolle. Der Diesel-Abgasskandal (bekannt als „Dieselgate“) hat diesen Transformationsprozess beschleunigt und zu einer Neuausrichtung geführt, bei der der Fokus auf Elektrofahrzeuge und „grüne“ Technologien noch stärker in den Vordergrund rückt. Volkswagen investiert zudem hohe Summen in Forschung und Entwicklung, um in den Bereichen Batterietechnologie und Software vorne mit dabei zu sein.

Darüber hinaus hat das Unternehmen Hauptmärkte in Europa (besonders Deutschland, Großbritannien, Spanien und Frankreich) sowie in China, Brasilien und den USA. Innerhalb Europas ist VW seit Jahrzehnten Marktführer, vor allem mit der Kernmarke Volkswagen Pkw. In China ist der Konzern über Joint Ventures mit chinesischen Partnern sehr stark vertreten, sodass auf den chinesischen Markt ein erheblicher Teil des globalen Absatzes entfällt. In den USA hingegen ist Volkswagen trotz zwischenzeitlicher Herausforderungen nach wie vor ein bedeutender Akteur – gerade im Zuge des steigenden Interesses an Elektrofahrzeugen und SUVs versucht der Konzern, hier neue Marktanteile zu gewinnen.

Insgesamt steht die Volkswagen AG für eine breite Markt- und Produktionsdiversifizierung, gepaart mit einer strategischen Ausrichtung auf Innovation und Nachhaltigkeit. Im Folgenden gehen wir genauer auf die einzelnen Tochtergesellschaften ein und beleuchten deren Rolle, Größe und Bedeutung für das Gesamtkonstrukt des Volkswagen-Konzerns.

Detaillierte Darstellung der Tochtergesellschaften

Im Volkswagen-Verbund finden sich sowohl traditionelle Pkw-Marken als auch Hersteller von Supersportwagen, Luxuslimousinen, Motorrädern und Nutzfahrzeugen. Jede Tochtergesellschaft trägt zum wirtschaftlichen Erfolg der Gruppe bei und nimmt eine bestimmte Rolle in der langfristigen Unternehmensstrategie ein. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten Tochtergesellschaften im Detail vor.


Volkswagen Pkw

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Obwohl „Volkswagen Pkw“ oft mit dem Gesamtkonzern gleichgesetzt wird, handelt es sich offiziell um eine eigene Konzernmarke, die in Wolfsburg angesiedelt ist. Volkswagen Pkw bildet die Kernmarke des Konzerns und hat das breiteste Modellportfolio – vom Kleinwagen (ehemals up!, nun durch Elektro-Kleinwagen in Entwicklung) über Klassiker wie den Golf oder Passat bis hin zum großen SUV Touareg. Die Marke definiert zu einem großen Teil das Image des gesamten Konzerns. Mit Modellen wie dem ID.3 und ID.4 ist sie Wegbereiter für die Elektrifizierung im Massenmarktsegment. Gleichzeitig sichert Volkswagen Pkw dem Konzern einen konstanten Absatz und gilt als „Umsatzmotor“.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz in Wolfsburg (größtes Werk des Konzerns), weitere Produktionsstandorte in Emden, Zwickau, Braunschweig, Kassel, Palmela (Portugal), Puebla (Mexiko), Chattanooga (USA), Curitiba (Brasilien), u.v.m.
  • Mitarbeiterzahl: Innerhalb der Marke Volkswagen Pkw arbeiten weltweit mehrere Hunderttausend Beschäftigte (ca. 200.000 bis 250.000 werden geschätzt, genaue Abgrenzungen sind abhängig von der Konzernstruktur).
  • Wirtschaftliche Daten: Als Herzstück des Konzerns generiert Volkswagen Pkw den größten Einzelanteil am Gesamtumsatz des Volkswagen-Konzerns.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Die Markteinführung der ID.-Familie (rein elektrisch betriebene Modelle) war ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftstechnologie. Zugleich steht die Marke unter Druck, wegen Lieferkettenengpässen (Halbleitermangel) und der Umstellung auf Elektrofahrzeuge hohe Investitionen zu stemmen.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Volkswagen Pkw ist eine 100-prozentige Marke des Volkswagen-Konzerns.
  • Die Marke agiert nicht als rechtlich eigenständiges Unternehmen, sondern ist ein Marken- und Organisationsbereich der Volkswagen AG. Direkte externe Beteiligungen an Volkswagen Pkw bestehen somit nicht, da sie in den Gesamtkonzern eingegliedert ist.

Audi AG

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Die Audi AG mit Sitz in Ingolstadt ist einer der renommiertesten Premium-Automobilhersteller weltweit und bildet gemeinsam mit Marken wie BMW und Mercedes-Benz das sogenannte deutsche Premium-Triumvirat. Audi steht für sportliche Eleganz, hochwertige Verarbeitung und innovative Technik, insbesondere im Bereich Antriebstechnologien und Leichtbau. Die „Vorsprung durch Technik“-Philosophie prägt das Markenbild maßgeblich. Im Portfolio finden sich Limousinen, Kombis, SUVs, Sportwagen und seit einigen Jahren verstärkt Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz Ingolstadt (Deutschland), weitere große Produktionsstätten in Neckarsulm (Deutschland), Győr (Ungarn), Brüssel (Belgien), San José Chiapa (Mexiko) und Foshan (China, in Kooperation mit FAW).
  • Mitarbeiterzahl: Weltweit rund 90.000 Mitarbeiter (Stand 2023), wobei der Großteil in Deutschland beschäftigt ist.
  • Wirtschaftliche Daten: Audi ist einer der größten Umsatz- und Gewinnbringer innerhalb des Konzerns. Der Umsatz lag 2022 bei über 60 Milliarden Euro.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Audi ist technologischer Vordenker im Volkswagen-Konzern (z. B. bei Quattro-Allradantrieb, Leichtbau mit Aluminium, E-Tron-Technik). Herausforderungen liegen in der Neustrukturierung des Modellportfolios und dem Ausbau der E-Fahrzeugpalette.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Die Volkswagen AG hält über 99 % der Anteile an der Audi AG, sodass Audi faktisch eine 100-prozentige Konzerntochter ist.
  • Audi hält wiederum eigene Beteiligungen (z. B. Lamborghini, Ducati – allerdings formal über den Konzern organisiert).
  • Direkte externe Investoren haben keine signifikante Beteiligung an Audi, die Marke ist voll in die Konzernstruktur integriert.

Škoda Auto a.s.

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Die tschechische Automarke Škoda wurde 1895 gegründet und blickt somit auf eine lange Tradition zurück. Seit den 1990er-Jahren gehört Škoda zur Volkswagen AG. Škoda ist im Konzern als Hersteller preisgünstiger, dennoch technisch anspruchsvoller Fahrzeuge positioniert. Die Marke hat sich mit Modellen wie Fabia, Octavia und Superb europaweit und zunehmend auch global etabliert. Škoda zeichnet sich durch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, geräumige Innenräume und solide Verarbeitungsqualität aus. Damit schließt sie die Lücke zwischen dem Einstiegs- und dem mittleren Preissegment im Volkswagen-Konzern.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz in Mladá Boleslav (Tschechien), weitere Werke in Kvasiny (Tschechien) und Vrchlabí (Tschechien). Darüber hinaus Produktionskooperationen in China, Indien, Russland und der Slowakei.
  • Mitarbeiterzahl: Etwa 42.000 Mitarbeitende (Stand 2022/2023).
  • Wirtschaftliche Daten: Škoda trägt mit einem Jahresumsatz von über 17 Milliarden Euro und hohen Absatzzahlen (über eine Million Fahrzeuge pro Jahr) signifikant zum Volkswagen-Konzern bei.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Škoda gilt als zuverlässiger Absatztreiber in Osteuropa und vielen Schwellenländern. Aktuelle Herausforderung ist, weiterhin wettbewerbsfähige Preise bei gleichzeitig steigenden Kosten für Elektrifizierung zu garantieren.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Die Škoda Auto a.s. ist zu 100 % eine Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns.
  • Es bestehen Joint-Venture-Beteiligungen in einigen Märkten (z. B. mit SAIC Volkswagen in China), die jedoch nicht direkt Škoda, sondern dem gesamten Konzern zugerechnet werden.

SEAT S.A. und Cupra

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Die spanische Marke SEAT, gegründet 1950, gehört seit den 1980er-Jahren zum Volkswagen-Konzern. SEAT bietet preislich erschwingliche Fahrzeuge, die sich vor allem an eine jüngere, designorientierte Zielgruppe richten. Neben SEAT etablierte der Konzern 2018 die Cupra-Marke, die aus den sportlichen SEAT-Varianten hervorging. Cupra fungiert mittlerweile als eigenständige Marke, die höherwertige und sportlichere Modelle anbietet und damit ein dynamischeres Image anspricht. Beide Marken sind stark mit Spanien und dem Werk in Martorell (nahe Barcelona) verbunden und haben sich in den letzten Jahren zunehmend auch auf Elektromobilität ausgerichtet.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz SEAT S.A. in Martorell (Spanien); Cupra ist ebenfalls dort angesiedelt. Die meisten Fahrzeuge werden im Werk Martorell produziert, weitere Produktion erfolgt in Gemeinschaftsprojekten in Deutschland (z. B. mit VW in Wolfsburg für bestimmte Baureihen).
  • Mitarbeiterzahl: Insgesamt rund 15.000 (Stand 2023), davon die Mehrheit in Spanien.
  • Wirtschaftliche Daten: SEAT hat einen Jahresumsatz von mehreren Milliarden Euro (2022 über 10 Milliarden Euro), wobei Cupra als vergleichsweise junge Marke stark wächst.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Herausfordernd ist es, die Marken SEAT und Cupra klar voneinander abzugrenzen und gleichzeitig profitabel zu bleiben. Cupra erfreut sich steigender Beliebtheit, insbesondere bei sportlich orientierten Kunden, und soll weiterhin neue Modelle im Crossover- und Elektrosegment launchen.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Die SEAT S.A. ist vollständig im Eigentum der Volkswagen AG.
  • Cupra ist formell eine Submarke/Tochtermarke innerhalb der SEAT-Struktur, allerdings mit immer stärkerer Eigenständigkeit. Externe Aktionäre gibt es nicht.

Bentley Motors Limited

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Bentley ist ein britischer Luxusautomobilhersteller mit einer langen Historie, die bis ins Jahr 1919 zurückreicht. Seit 1998 gehört Bentley zum Volkswagen-Konzern. Die Marke ist im obersten Luxussegment angesiedelt und bekannt für handgefertigte Limousinen, Coupés und SUVs, die sich durch einzigartige Handwerkskunst und exklusive Ausstattungen auszeichnen. Bentley spielt eine Rolle im VW-Portfolio, um das Segment der Luxusfahrzeuge (neben Lamborghini und Bugatti) abzudecken und dort den Marktanteil zu sichern.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz und Produktionsstätte in Crewe, England. Bentley betreibt zudem Showrooms und exklusive Händler weltweit.
  • Mitarbeiterzahl: Etwa 4.000 Mitarbeitende (Stand 2023).
  • Wirtschaftliche Daten: Bentley generiert Umsätze im Milliardenbereich, allerdings in deutlich kleineren Stückzahlen als Volumenhersteller. Im Jahr 2022 lieferte Bentley rund 15.000 Fahrzeuge aus und erzielte Rekordwerte in Bezug auf Profitabilität.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Bentley hat in den letzten Jahren erfolgreich mit dem Bentayga einen SUV ins Portfolio aufgenommen. Die Umstellung auf Hybrid- und Elektroantriebe im Luxussegment stellt jedoch eine besondere Herausforderung dar, denn die Kundschaft erwartet gleichzeitig traditionelle Handwerkskunst und modernste Technologie.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Bentley Motors Limited ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG.
  • Es gibt keine weiteren großen Aktionäre außer dem Mutterkonzern.

Bugatti (Ehemals im VW-Konzern, Übertragung an Bugatti Rimac)

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Bugatti steht für Supersportwagen im absoluten Luxus- und Nischensegment. Ursprünglich 1909 von Ettore Bugatti im Elsass gegründet, gehörte die Marke nach mehreren Besitzwechseln ab 1998 vollständig zum Volkswagen-Konzern und wurde unter anderem durch den Veyron weltbekannt. 2021 wurde allerdings das Joint Venture „Bugatti Rimac“ gegründet, wodurch Bugatti inzwischen gemeinsam mit dem kroatischen Elektro-Supersportwagenhersteller Rimac operiert. Dennoch bleibt Volkswagen respektive Porsche als Teil des Konzerns an Bugatti beteiligt, wenn auch nicht mehr zu 100 % direkt.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Der Stammsitz ist im elsässischen Molsheim (Frankreich), wo die Fahrzeuge in Manufakturarbeit gefertigt werden. Entwicklungsaktivitäten finden teilweise in Wolfsburg und an Rimac-Standorten statt.
  • Mitarbeiterzahl: Schätzungsweise einige Hundert Mitarbeitende, da es sich um einen hochspezialisierten Hersteller handelt.
  • Wirtschaftliche Daten: Bugatti operiert in einer extremen Nische, mit Preisen jenseits der Millionenmarke pro Fahrzeug. Wirtschaftliche Bedeutung für den Gesamtkonzern war vor der Teilfusion eher Image-basiert als volumenseitig.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Bugatti setzt Maßstäbe bei Hochleistungsmotoren und Extremtechnik. Herausforderung ist die Integration elektrischer Antriebe in dieses Luxussegment; das Joint Venture mit Rimac soll genau dies vorantreiben.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Bis 2021 war Bugatti eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG.
  • Mit der Gründung von „Bugatti Rimac“ ist nun Rimac (mehrheitlich) beteiligt. Porsche als Teil des VW-Konzerns hält ebenfalls Anteile an diesem Joint Venture. So ist Bugatti nicht mehr zu 100 % im Besitz der Volkswagen AG, sondern Teil einer strategischen Kooperation.

Automobili Lamborghini S.p.A.

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Lamborghini ist eine italienische Sportwagenmarke, gegründet 1963, die für ihre extrem leistungsstarken Supersportwagen, markantes Design und Exklusivität bekannt ist. Zur Volkswagen AG kam Lamborghini 1998 als Tochter von Audi. Lamborghini verkörpert im Konzern das Segment der italienischen Hochleistungssportwagen und arbeitet eng mit Audi zusammen (u. a. in technischen Bereichen). Als Imageträger steigert Lamborghini die Strahlkraft des Volkswagen-Konzerns im obersten Performance-Segment.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz und Produktionsstandort in Sant’Agata Bolognese (Italien).
  • Mitarbeiterzahl: Knapp 2.000 Personen (Stand 2022/2023).
  • Wirtschaftliche Daten: Lamborghini erzielte 2022 einen Absatzrekord mit über 9.000 ausgelieferten Fahrzeugen und damit Umsatz in Milliardenhöhe.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Mit dem SUV-Modell Urus erschloss sich Lamborghini erfolgreich ein neues Segment. Die Herausforderung besteht darin, den charakteristischen V12-Motor und andere Hochleistungskomponenten ins Zeitalter alternativer Antriebe zu überführen, ohne das Markenerbe zu verwässern.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Lamborghini ist eine Tochtergesellschaft der Audi AG, welche wiederum nahezu vollständig zur Volkswagen AG gehört.
  • Damit ist Lamborghini letztlich indirekt im Besitz der Volkswagen AG, externe Investoren sind nicht beteiligt.

Porsche AG

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Porsche ist eine der profitabelsten Sportwagenmarken der Welt und bekannt für ikonische Modelle wie den 911, den Boxster, den Cayenne (SUV) oder den vollelektrischen Taycan. Porsche verbindet hochklassige Ingenieurskunst mit Design und Sportlichkeit. Lange war das Verhältnis zwischen Volkswagen und Porsche komplex, da Porsche zeitweise versuchte, Volkswagen zu übernehmen. Letztendlich entstand aus dieser Situation eine Integration: Die Porsche Automobil Holding SE hält einen großen Teil der Aktien der Volkswagen AG, während die Porsche AG selbst bis 2022 mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern gehörte. Im September 2022 erfolgte jedoch ein Teil-Börsengang der Porsche AG.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz in Stuttgart-Zuffenhausen, weitere Produktions- und Entwicklungsstätten in Weissach und Leipzig (Deutschland).
  • Mitarbeiterzahl: Rund 37.000 (Stand 2023).
  • Wirtschaftliche Daten: Porsche generierte 2022 einen Umsatz von rund 37 Milliarden Euro und ist damit einer der wichtigsten Ertragsbringer innerhalb des Volkswagen-Verbundes.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Der Porsche 911 gilt als Ikone im Sportwagenmarkt. Mit dem Taycan hat Porsche einen erfolgreichen Elektro-Sportwagen eingeführt. Die Herausforderung: Die Marke muss ihre sportliche DNA mit immer strengeren Emissionsvorschriften in Einklang bringen.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Bis zum Teil-Börsengang 2022 war die Porsche AG praktisch vollständig in den Volkswagen-Konzern integriert.
  • Seit dem Börsengang ist ein bestimmter Anteil der Vorzugsaktien an der Börse platziert. Die Volkswagen AG hält jedoch weiterhin die Mehrheit der stimmberechtigten Stammaktien.
  • Die Porsche Automobil Holding SE (im Besitz der Familien Porsche und Piëch) ist größter Aktionär der Volkswagen AG.
  • Effektiv verbleibt die Porsche AG also mehrheitlich im Einflussbereich des Volkswagen-Konzerns.

Ducati Motor Holding S.p.A.

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Ducati ist ein italienischer Motorradhersteller mit Hauptsitz in Bologna (Italien). Bekannt für sportliche Zweiräder und eine intensive Rennsporthistorie (z. B. in der MotoGP), ist Ducati ein Imageträger im Zweirad-Segment. Zur Volkswagen-Gruppe gehört Ducati über die Audi AG seit 2012. Damit deckt der Konzern auch den Markt der leistungsorientierten Motorräder ab und ergänzt sein Angebot um eine prestigeträchtige Motorradmarke.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz und Hauptproduktion in Borgo Panigale (Bologna, Italien). Zusätzlich existieren CKD-Montagestandorte in Brasilien und Thailand.
  • Mitarbeiterzahl: Etwa 1.800 Mitarbeitende (Stand 2022/2023).
  • Wirtschaftliche Daten: Ducati verkauft jährlich rund 60.000 bis 70.000 Motorräder, der Umsatz beträgt über 1 Milliarde Euro pro Jahr.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Ducati hat in der MotoGP große Erfolge gefeiert (z. B. Weltmeistertitel). Herausforderung ist die Elektrifizierung von Motorrädern, was technologisch anspruchsvoll ist, insbesondere in Bezug auf Batterie und Reichweite.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Ducati gehört seit 2012 zu 100 % zur Audi AG.
  • Darüber ist es vollständig in den Volkswagen-Konzern integriert, ohne nennenswerte Drittbeteiligungen.

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN)

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), auch bekannt als „Volkswagen Commercial Vehicles“ (VWCV), produziert Transporter, Vans und leichte Nutzfahrzeuge, wie etwa den Transporter (T-Baureihe), den Crafter oder den Caddy. VWN spielt eine tragende Rolle, um die Lücke zwischen Pkw und schweren Lkw innerhalb des Konzerns zu schließen. Darüber hinaus betreibt VWN in Kooperation mit Ford ein strategisches Bündnis für Transporter und Pick-ups.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz und zentrales Werk in Hannover (Deutschland), weitere Produktion u. a. in Poznań (Polen) und Września (Polen).
  • Mitarbeiterzahl: Rund 25.000 (Stand 2022/2023).
  • Wirtschaftliche Daten: Der Umsatz von VWN beläuft sich auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr und trägt damit einen wesentlichen Teil zum Konzernergebnis bei.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Die ikonische Bulli-Baureihe (Transporter) ist ein Markenzeichen. Elektrifizierung des Transporter-Segments ist eine wichtige Herausforderung, etwa mit dem ID. Buzz.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • VWN ist kein rechtlich eigenständiges Unternehmen, sondern eine Marke bzw. ein Unternehmensbereich des Konzerns.
  • Teilweise bestehen Joint Ventures oder Kooperationen mit anderen Herstellern (z. B. Ford), jedoch liegt die Eigentümerschaft zu 100 % bei der Volkswagen AG.

MAN Truck & Bus SE

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
MAN (Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg) wurde 1758 gegründet und ist einer der ältesten Industriebetriebe Deutschlands. Heute ist MAN ein Hersteller von Lkw, Bussen, Motoren und Spezialfahrzeugen. Seit 2011/2012 gehört MAN mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern, unter dessen Dach die Marken MAN, Scania und VWCO im Nutzfahrzeugbereich zusammengefasst sind. MAN deckt vor allem das Spektrum der schweren Nutzfahrzeuge und Busse ab.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz in München (Deutschland). Produktionswerke u. a. in München, Krakau (Polen), St. Petersburg (Russland, zeitweise eingeschränkt), Salzgitter (Deutschland).
  • Mitarbeiterzahl: Etwa 34.000 (Stand 2022/2023).
  • Wirtschaftliche Daten: MAN erwirtschaftet Umsätze im zweistelligen Milliardenbereich.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: MAN ist stark in Europa positioniert, muss sich jedoch in einem umkämpften Markt mit starken Wettbewerbern (z. B. Daimler Trucks, Volvo Group) behaupten. Zunehmend sind auch alternative Antriebe für Lkw und Busse gefragt.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Die Volkswagen AG hielt lange Zeit über die Volkswagen Truck & Bus (später umbenannt in Traton) die Mehrheit an MAN.
  • Heute ist MAN Teil der Traton Group, einer börsennotierten Tochter der Volkswagen AG, zu der auch Scania und andere Nutzfahrzeugaktivitäten gehören. Volkswagen bleibt Hauptanteilseigner von Traton.

Scania AB

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Scania ist ein schwedischer Hersteller von schweren Lkw und Bussen sowie von Motoren für Industrie- und Schiffsanwendungen. Seit 2008/2009 wurde Scania schrittweise in den Volkswagen-Konzern integriert und ist wie MAN Teil der Traton Group. Scania ist besonders bekannt für hochwertige, robuste Lkw mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten für die Fahrer und einer breiten Service-Infrastruktur.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz in Södertälje (Schweden). Produktion in Schweden, Frankreich, den Niederlanden, Argentinien, Brasilien, Polen und Russland (Letzteres derzeit eingeschränkt).
  • Mitarbeiterzahl: Rund 50.000 (Stand 2023).
  • Wirtschaftliche Daten: Scania trägt innerhalb der Traton-Gruppe hohe Umsatzerlöse bei (im hohen Milliardenbereich). Die Marke gilt als einer der profitabelsten Lkw-Hersteller.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Scania hat sich einen Namen für effiziente Antriebe gemacht und arbeitet an alternativen Antrieben wie Elektromotoren und Brennstoffzellen. Die weltweite Konkurrenz im Schwerlastsegment ist groß, dennoch ist Scania durch Service- und Wartungsverträge sehr stabil aufgestellt.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Scania AB ist wie MAN Teil der Traton Group, in der Volkswagen AG die Mehrheitsanteile hält.
  • Externe Streubesitz-Aktionäre sind in der Traton SE vertreten, aber Volkswagen behält die Mehrheit und damit die Kontrolle über Scania.

Volkswagen Financial Services AG

Einführender Absatz – Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft
Die Volkswagen Financial Services AG ist der Finanz- und Mobilitätsdienstleistungszweig des Volkswagen-Konzerns. Sie ermöglicht Leasing, Finanzierung, Versicherungen und Flottenmanagement für Kunden und Händler. Damit ist sie für den Vertriebserfolg des Konzerns von enormer Bedeutung, da sie eine breite Palette an Finanzierungsoptionen bietet und den Kauf, das Leasing oder das Abonnement von Fahrzeugen für Geschäftskunden wie Privatkunden erleichtert.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte: Hauptsitz in Braunschweig (Deutschland), weltweite Präsenz in wichtigen Märkten mit lokalen Tochtergesellschaften und Joint Ventures.
  • Mitarbeiterzahl: Rund 16.000 (Stand 2022/2023) weltweit.
  • Wirtschaftliche Daten: Die Sparte verwaltet ein Vertragsvolumen in dreistelliger Milliardenhöhe und trägt signifikant zum Konzernergebnis bei.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen: Mit neuen Mobilitätskonzepten (z. B. Auto-Abos, Carsharing) ist der Bereich konstant gefordert, sich zu wandeln. Steigende Zinsen und Wirtschaftsunsicherheiten können ein Risiko darstellen, zugleich wird die Diversifizierung zum Wachstumspfad.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

  • Die Volkswagen Financial Services AG ist eine 100-prozentige Tochter der Volkswagen AG.
  • Teilweise bestehen Joint Ventures mit lokalen Banken oder Institutionen in bestimmten Märkten (z. B. in China), die jedoch jeweils auf Marktgegebenheiten zugeschnitten sind.

Zusammenfassung und Bedeutung für die globale bzw. deutsche Wirtschaft

Die aufgeführten Tochtergesellschaften verdeutlichen den umfassenden Einfluss des Volkswagen-Konzerns in der Automobilbranche und darüber hinaus. Jede Tochtergesellschaft – von der kernbildenden Marke Volkswagen Pkw über Premium- und Luxusmarken wie Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche bis hin zu den Nutzfahrzeug- und Motorradherstellern MAN, Scania und Ducati – nimmt einen strategisch wichtigen Platz in der Konzernstruktur ein. Dabei lässt sich das Markenportfolio als bewusst diversifiziert bezeichnen, um unterschiedliche Kundengruppen, Preissegmente und Regionen anzusprechen.

In Deutschland ist die Volkswagen AG einer der wichtigsten Arbeitgeber und Investoren in Forschung und Entwicklung. Gerade in Niedersachsen, wo sich der Hauptsitz in Wolfsburg befindet, hat VW eine enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Die Innovationskraft, die aus den verschiedenen Tochtergesellschaften und ihren Entwicklungszentren kommt, stärkt zudem den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt – etwa durch den Transfer von Know-how, die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze und die Zusammenarbeit mit zahlreichen Zulieferern und Forschungseinrichtungen.

Auf globaler Ebene zählt Volkswagen zu den umsatz- und absatzstärksten Automobilherstellern. Seine Tochtergesellschaften tragen dazu bei, in nahezu jedem Automobilsegment präsent zu sein – vom Kleinwagen über Limousinen und SUVs bis hin zu Supersportwagen und schweren Nutzfahrzeugen. Dies macht den Konzern zu einem der breitest aufgestellten Player im Automobilsektor. Zudem unterstreichen Marken wie Porsche, Lamborghini oder Ducati den Imagetransfer, während Volumenmarken wie Volkswagen Pkw, Škoda oder SEAT Millionen von Käufern im Mittelpreisbereich erreichen. Nutzfahrzeughersteller wie MAN und Scania bedienen professionelle Kunden mit Lkw und Bussen, was in vielen Volkswirtschaften eine zentrale Rolle für Transport und Logistik einnimmt.

Die Bedeutung der Tochtergesellschaften manifestiert sich nicht nur finanziell, sondern auch technologisch. Audi und Porsche etwa gelten als Technologietreiber innerhalb des Konzerns. SEAT hat mit Cupra eine junge Marke etabliert, die Trends im sportlichen und urbanen Lifestyle-Segment setzt. Bei den leichten Nutzfahrzeugen und den Bussen und Lkw arbeitet der Konzern an Elektromobilität und alternativen Antrieben, was künftig den CO₂-Fußabdruck ganzer Lieferketten reduzieren soll. Somit sichern die Tochtergesellschaften nicht nur den ökonomischen Erfolg des Gesamtkonzerns, sondern beeinflussen auch die Innovationslandschaft in der Automobil- und Transportindustrie.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Volkswagen AG und ihre Tochtergesellschaften zu den tragenden Säulen der deutschen und auch der globalen Wirtschaft zählen. Ihre strategische Ausrichtung auf Elektromobilität, Digitalisierung und neue Mobilitätskonzepte verspricht in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen und Wachstum, wobei der Konzern gleichzeitig vor der Herausforderung steht, traditionelle Geschäftsmodelle zu transformieren und nachhaltig zu wirtschaften.

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