Mercedes-Benz Group Tochtergesellschaften: Hinter die Kulissen des Premium-Automobilgiganten

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  • vor 22 Stunden

Verfasst von Redaktion (blR)

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Fakten zur Muttergesellschaft (Mercedes-Benz Group) in Stichpunkten

  • Die Mercedes-Benz Group (ehemals Daimler AG) zählt zu den weltweit renommiertesten Automobilunternehmen und wurde 2022 offiziell umbenannt.
  • Hauptsitz des Unternehmens ist in Stuttgart, Deutschland.
  • Das Portfolio umfasst Premium-Pkw, Nutzfahrzeuge (teils in Kooperation mit anderen Unternehmen) sowie Mobilitäts- und Finanzdienstleistungen.
  • Die Ursprünge des Konzerns reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als Gottlieb Daimler und Carl Benz das Automobil erfanden.
  • Die Mercedes-Benz Group beschäftigt weltweit über 170.000 Mitarbeiter (Stand 2023).
  • Das Unternehmen verfolgt eine klare Elektro-Strategie mit dem Ziel, bis 2039 eine CO₂-neutrale Neuwagenflotte anzubieten (Ambition 2039).
  • Im Jahr 2022 erzielte die Mercedes-Benz Group einen Umsatz von über 150 Milliarden Euro.
  • Hauptmärkte sind Europa, China und die USA, weitere wichtige Regionen umfassen Asien-Pazifik, Südamerika und den Nahen Osten.

Die Muttergesellschaft

Die heutige Mercedes-Benz Group AG ist das Ergebnis einer über 130-jährigen Pioniergeschichte: Mit den Entwicklungen von Carl Benz und Gottlieb Daimler begann Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Ära der Mobilität. Was damals als revolutionäre Erfindung galt, hat sich inzwischen zu einem weltumspannenden Unternehmen entwickelt, das in einer Vielzahl von Geschäftsfeldern aktiv ist. Die Mercedes-Benz Group steht für Premium-Qualität, Innovation und eine konsequente Ausrichtung auf die Zukunft der Mobilität.

Historisch betrachtet hat sich das Unternehmen durch Fusionen, Übernahmen und strategische Neuausrichtungen stetig weiterentwickelt. Von der frühen Daimler-Motoren-Gesellschaft bis hin zu verschiedenen Zusammenschlüssen, unter anderem mit Benz & Cie., entstand Ende der 1920er-Jahre die Daimler-Benz AG. In späteren Jahrzehnten folgte die Umbenennung zur DaimlerChrysler AG nach der Fusion mit dem US-amerikanischen Autobauer Chrysler. Nach der Trennung von Chrysler und einigen weiteren strukturellen Anpassungen hieß der Konzern lange Zeit Daimler AG, bis schließlich der Fokus auf die Kerngeschäfte des Premium-Pkw-Bereichs zu einer weiteren Umfirmierung führte. Seit Februar 2022 tritt das Unternehmen unter dem Namen Mercedes-Benz Group AG auf. Diese Umbenennung spiegelt die neu ausgerichtete Unternehmensphilosophie wider: Die Konzentration liegt explizit auf den Marken Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach sowie den dazugehörigen Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen.

In der globalen Automobilbranche nimmt die Mercedes-Benz Group eine führende Rolle ein. Dabei stützt sich das Unternehmen insbesondere auf seine starke Premium-Marke Mercedes-Benz, die unter anderem für hohe Ingenieurskunst, Luxus und konstanten Innovationsdrang steht. Die Gruppe ist in über 150 Ländern aktiv, produziert auf fast allen Kontinenten Fahrzeuge und beschäftigt weltweit mehr als 170.000 Mitarbeiter. Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung elektrischer Antriebe, vernetzter Fahrzeuge und digitaler Dienstleistungen ist das Unternehmen bestrebt, nachhaltige Technologien und zukunftsorientierte Geschäftsmodelle voranzutreiben.

Die Größe des Konzerns lässt sich nicht nur an den Mitarbeiterzahlen, sondern ebenso an den Umsätzen messen: Über 150 Milliarden Euro erwirtschaftete die Mercedes-Benz Group im Jahr 2022. Dieses wirtschaftliche Gewicht macht sie zugleich zu einem wichtigen Akteur in der deutschen, aber auch in der globalen Wirtschaft.

Die Unternehmensphilosophie beruht auf vier Säulen, die sich in den vergangenen Jahren herauskristallisiert haben:

  1. Nachhaltigkeit: Mit der Strategie Ambition 2039 verfolgt Mercedes-Benz das Ziel, bis zum Jahr 2039 eine CO₂-neutrale Neuwagenflotte anbieten zu können.
  2. Luxus und Premium-Qualität: Die Marke Mercedes-Benz steht traditionell für Qualität, Komfort und technische Perfektion.
  3. Digitalisierung und Vernetzung: Die nahtlose Integration digitaler Dienste in die Fahrzeuge spielt eine immer größere Rolle.
  4. Elektromobilität: Mit einer wachsenden Palette an batterieelektrischen Modellen (EQ-Modelle) und Plug-in-Hybriden treibt das Unternehmen die Transformation hin zur Elektromobilität voran.

Hauptmärkte bleiben neben Europa insbesondere China und die USA, während auch andere Regionen – wie der Nahe Osten, Afrika und Südamerika – an Bedeutung gewinnen. Trotz globaler Präsenz bleibt der Fokus auf dem Premiumsegment und hochentwickelten Märkten, wo Technologie und Luxus besonders nachgefragt werden.

Vor diesem Hintergrund ist es spannend zu betrachten, wie umfangreich das Netzwerk der Konzerntöchter und -beteiligungen ist. Die folgenden Abschnitte geben einen Einblick in ausgewählte Tochtergesellschaften der Mercedes-Benz Group, deren Aufgaben, organisatorische Strukturen und Rolle in der Gesamtstrategie des Konzerns.


Mercedes-Benz AG

Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft

Die Mercedes-Benz AG ist das Herzstück des Konzerns: Sie verantwortet das weltweite Pkw- und Van-Geschäft unter den Marken Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, sowie den leichten Nutzfahrzeugen. Mit dieser breiten Markenpalette deckt die Mercedes-Benz AG verschiedene Marktsegmente ab – von kompakteren Fahrzeugklassen bis hin zu luxuriösen Limousinen und SUVs.

Auch wenn die klassischen Pkw den Kern bilden, gehören ebenso die konzerneigenen Innovationsfelder, wie etwa die Entwicklung von Elektromobilität und automatisiertem Fahren, zu den zentralen Aufgaben. Darüber hinaus agiert die Tochtergesellschaft als Koordinatorin für globale Produktions- und Vertriebsstrukturen.

Die Mercedes-Benz AG trägt maßgeblich zur Gesamtstrategie der Muttergesellschaft bei, indem sie einerseits das Luxus- und Premiumimage aufrechterhält und andererseits neue Geschäftsfelder erschließt. Technologische Innovationen wie das „MBUX“-Infotainmentsystem oder fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme werden hier entwickelt und in die Serienproduktion überführt. Damit stärkt die Mercedes-Benz AG dauerhaft den Ruf des Konzerns als Technologie- und Innovationsführer.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte:
    Der Hauptsitz befindet sich in Stuttgart-Untertürkheim, allerdings gibt es Produktionswerke an unterschiedlichen Standorten in Deutschland (wie Sindelfingen, Bremen, Rastatt) sowie in vielen anderen Ländern, darunter Ungarn, China (Beijing Benz) und den USA (Tuscaloosa in Alabama).
  • Mitarbeiterzahl:
    Die Mercedes-Benz AG beschäftigt rund 93.000 Mitarbeiter weltweit (Stand 2023).
  • Wirtschaftliche Daten:
    Als wichtigstes operatives Segment der Mercedes-Benz Group erwirtschaftet die Mercedes-Benz AG den Großteil der Umsätze. Im Jahr 2022 lag der Umsatz im Pkw- und Van-Bereich bei einem deutlichen Anteil am Konzernumsatz (weit über 100 Milliarden Euro, wenn man die Segmente aus Finanzdienstleistungen separat betrachtet). Die exakten Zahlen können von Jahr zu Jahr variieren, abhängig von Modellzyklen, Wechselkursen und globalen Marktentwicklungen.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen:
    Die Umstellung auf Elektromobilität und die Skalierung der Produktion von Elektrofahrzeugen der EQ-Reihe (z. B. EQE, EQS) stellen den aktuell größten Wandel in der Unternehmensgeschichte dar. Parallel behauptet sich die Mercedes-Benz AG erfolgreich im hart umkämpften Premiumsegment, muss jedoch permanent auf neue Konkurrenzmodelle und globale Krisen reagieren.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

Die Mercedes-Benz AG gehört zu 100 Prozent der Mercedes-Benz Group AG. Das heißt, sämtliche Gewinne und Risiken des operativen Geschäfts fließen an die Muttergesellschaft und werden dort konsolidiert. Weitere externe Investoren sind in diesem Tochterunternehmen nicht direkt beteiligt, jedoch sind Aktionäre der Mercedes-Benz Group AG indirekt Miteigentümer.


Mercedes-Benz Mobility AG

Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft

Die Mercedes-Benz Mobility AG (zuvor „Daimler Mobility AG“) ist die Sparte innerhalb der Mercedes-Benz Group, die sich mit Finanzdienstleistungen, Leasing, Versicherungen und Mobilitätskonzepten beschäftigt. Obwohl das traditionelle Hauptgeschäft der Mercedes-Benz Mobility AG im klassischen Fahrzeugleasing und der Finanzierung von Mercedes-Fahrzeugen liegt, hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren immer stärker in Richtung neuer Mobilitätsdienstleistungen entwickelt.

Hierzu gehören unter anderem Angebote für Flottenmanagement, Abo-Modelle oder digitale Dienstleistungen. Auch die Integration von Carsharing-Services und anderen neuen Geschäftsmodellen im urbanen Raum bildeten zeitweise einen Schwerpunkt; einige Kooperationen wurden mittlerweile umstrukturiert oder gemeinsam mit Partnern (z. B. BMW beim ehemaligen Joint Venture Free Now) weitergeführt.

Die Mercedes-Benz Mobility AG ist ein zentraler Baustein in der Gesamtstrategie der Muttergesellschaft: Sie schafft zusätzliche Einnahmequellen außerhalb des eigentlichen Fahrzeugbaus und bietet Kunden flexible Lösungen zur Fahrzeugnutzung. Damit stärkt sie nicht nur die Kundenbindung an die Marke Mercedes-Benz, sondern sorgt durch ihr Finanzportfolio auch für Planungssicherheit in Bezug auf zukünftige Einnahmen.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte:
    Der Hauptsitz der Mercedes-Benz Mobility AG ist in Stuttgart. Weltweit existieren zahlreiche Niederlassungen und Tochtergesellschaften in Märkten, in denen Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen angeboten werden, beispielsweise in den USA, China und vielen europäischen Ländern.
  • Mitarbeiterzahl:
    Aktuell sind bei der Mercedes-Benz Mobility AG rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigt (Stand 2023).
  • Wirtschaftliche Daten:
    Im Jahr 2022 steuerte der Finanz- und Mobilitätssektor einen signifikanten Teil zum Gesamtgewinn der Mercedes-Benz Group bei. Die Sparte zeichnet sich durch stabile Erträge aus, da Leasing- und Finanzierungsgeschäfte in der Regel über mehrere Jahre laufen und für kontinuierliche Zahlungsströme sorgen.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen:
    Ein großer Erfolg ist die Stärkung digitaler Services: Die Online-Plattform „Mercedes me“ etwa erlaubt Kunden, ihre Finanzverträge zu verwalten, Versicherungen abzuschließen und weiterführende Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Eine Herausforderung bleibt die Transformation der Automobilbranche, in der sich der Besitz von Fahrzeugen in Ballungszentren zunehmend zugunsten flexiblerer Mobilitätslösungen wandelt.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

Die Mercedes-Benz Mobility AG ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Mercedes-Benz Group AG. Im Rahmen des Finanzdienstleistungsgeschäfts kooperiert das Unternehmen jedoch teils mit Banken, Versicherungen oder anderen Finanzdienstleistern. Private oder institutionelle Investoren sind in Form von Anleihen und anderen Finanzprodukten indirekt am Geschäft der Mercedes-Benz Mobility AG beteiligt, doch die Mehrheitseigentümerschaft bleibt klar bei der Mercedes-Benz Group.


Mercedes-AMG GmbH

Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft

Die Mercedes-AMG GmbH, mit Hauptsitz in Affalterbach (Baden-Württemberg), ist für die sportlichen Hochleistungsfahrzeuge des Konzerns zuständig. Gegründet von den beiden Ingenieuren Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher, entwickelte sich AMG zunächst als unabhängiger Tuner für Mercedes-Fahrzeuge. Im Laufe der Jahre kooperierten AMG und Mercedes-Benz immer enger, bis AMG schließlich zu einer eigenständigen Tochtergesellschaft wurde.

Mercedes-AMG bildet heute das Performance- und Sportwagen-Segment innerhalb der Mercedes-Benz Familie. Die AMG-Fahrzeuge verkörpern höchste Leistungsfähigkeit, Motorsporterfahrung und eine eigenständige Designphilosophie. Sportliche Versionen zahlreicher Mercedes-Modelle tragen das AMG-Logo und bieten exklusive Motoren, optimierte Fahrwerke und eine sportliche Ausstattung. Mit dem Engagement im Motorsport, zum Beispiel in der Formel 1 (durch die enge Verbindung zu Mercedes-Benz Grand Prix Ltd.), trägt AMG maßgeblich zum technologischen Vorsprung und Prestige des Gesamtkonzerns bei.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte:
    Der zentrale Standort befindet sich in Affalterbach. Fahrzeuge und Antriebseinheiten werden darüber hinaus in anderen Werken der Mercedes-Benz Group gefertigt, wobei die Motorenfertigung oft den berühmten AMG-Philosophien („One Man, One Engine“) folgt.
  • Mitarbeiterzahl:
    Mercedes-AMG beschäftigt nach aktuellen Zahlen (Stand 2023) über 2.000 Mitarbeiter, die in Entwicklung, Produktion, Administration und Vertrieb arbeiten.
  • Wirtschaftliche Daten:
    Innerhalb des Mercedes-Benz Konzerns ist AMG eine strategisch wichtige Marke im Hochpreissegment. Sportliche AMG-Modelle erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit, insbesondere in Märkten wie den USA, Deutschland und den Golfstaaten. Exakte Umsätze werden meist gemeinsam mit der Mercedes-Benz AG konsolidiert, doch der Beitrag von AMG zum Markenimage und zum Premiumsegment ist beträchtlich.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen:
    AMG hat in der Vergangenheit mit Modellen wie dem AMG GT oder den „Black Series“-Versionen von C 63, E 63 und SLS für Furore gesorgt. Die größte Herausforderung liegt in der Elektrifizierung von Sportwagen, die weiterhin das emotionale Fahrerlebnis und die Performance-DNA erhalten sollen. AMG setzt verstärkt auf Plug-in-Hybride und reine Elektroantriebe (z. B. AMG EQS 53).

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

Mercedes-AMG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Mercedes-Benz Group AG. Ursprünglich begann die Zusammenarbeit mit einer Teilbeteiligung, doch seit 2005 bzw. 2009 stockte der Konzern seine Anteile bis auf 100 Prozent auf. Aufgrund der starken Integration in Entwicklung und Vertrieb existieren keine bedeutenden weiteren Aktionäre.


Mercedes-Maybach

Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft

Mercedes-Maybach ist ein Synonym für absoluten Luxus im Automobilbereich. Die Ursprünge der Marke Maybach gehen bis ins Jahr 1909 zurück, als Wilhelm Maybach zusammen mit seinem Sohn Karl Maybach Motoren für Luftschiffe und später auch für Luxusautos konstruierte. Nach verschiedenen Zwischenstationen gelangte die Marke über Daimler-Benz schließlich in das Portfolio der heutigen Mercedes-Benz Group.

Obwohl Maybach eine Zeit lang als eigenständige Marke geführt wurde, erfolgt die Vermarktung heutzutage unter dem Dach von Mercedes-Benz – konkret als „Mercedes-Maybach“. Damit wird einerseits die Exklusivität dieser Marke betont, andererseits aber auch die Verbindung zur bewährten Technologie der Mercedes-Benz Modelle sichergestellt. Die Fahrzeuge von Mercedes-Maybach richten sich an Kunden, die ein Höchstmaß an Komfort, Individualisierung und Prestige wünschen, beispielsweise in Limousinen auf Basis der S-Klasse.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte:
    Die Produktion der Mercedes-Maybach-Fahrzeuge erfolgt in eng verzahnten Mercedes-Benz Werken, vor allem im deutschen Traditionswerk Sindelfingen. Darüber hinaus existieren exklusive Ausstattungsstudios, in denen Kunden ihre ganz individuellen Wünsche umsetzen lassen können.
  • Mitarbeiterzahl:
    Da Mercedes-Maybach stark in die Mercedes-Benz AG integriert ist, wird die Mitarbeiterzahl nicht gesondert ausgewiesen. Ein Teil des Teams ist auf die Entwicklung und handwerklich exklusive Ausstattung spezialisiert.
  • Wirtschaftliche Daten:
    Die Zulassungszahlen der Mercedes-Maybach Modelle sind naturgemäß vergleichsweise gering – das Segment ist ausgesprochen exklusiv. Allerdings generiert jeder einzelne verkaufte Mercedes-Maybach einen überdurchschnittlich hohen Umsatz und Gewinn, was das Segment für die Konzernbilanz attraktiv macht. In Märkten wie China und den USA verzeichnet die Marke besonders hohe Verkaufszahlen.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen:
    Der Erfolg von Maybach definiert sich weniger über Verkaufsvolumen, sondern über das Image. Eine ständige Herausforderung ist es, den luxuriösen Standard zu wahren und zugleich technologische Innovationen einzubauen, die den Erwartungen im oberen Preissegment entsprechen.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

Mercedes-Maybach ist keine eigenständige juristische Gesellschaft, sondern eine Luxus-Submarke innerhalb der Mercedes-Benz AG, die wiederum vollständig der Mercedes-Benz Group AG gehört. Es existieren daher keine externen Anteilseigner an Mercedes-Maybach, wohl aber Kooperationen mit Luxusherstellern aus anderen Branchen (z. B. Uhren- und Modekollektionen) zu Marketingzwecken.


Mercedes-Benz Bank AG

Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft

Die Mercedes-Benz Bank AG ist eine der wichtigsten Banken im europäischen Raum, wenn es um die Finanzierung von Automobilen der Konzernmarken geht. Sie agiert in Deutschland als direkter Finanzdienstleister für Privat- und Geschäftskunden, bietet Leasing, Finanzierung und Versicherungen an und bedient damit ein breites Spektrum von Privatfahrern bis hin zu großen Fuhrparks.

Die Mercedes-Benz Bank fungiert auch als wichtiger Faktor für die Verkaufsförderung der Fahrzeuge der Mercedes-Benz Group. Durch attraktive Leasing- und Finanzierungsmodelle bindet sie Kunden langfristig an die Produkte und die Markenwelt des Konzerns. Mit Kreditkartenangeboten und weiteren Bankdienstleistungen (z. B. Tagesgeldkonten) ist sie zudem über das reine Automobilgeschäft hinaus aktiv.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte:
    Die Mercedes-Benz Bank hat ihren Hauptsitz in Stuttgart. Zusätzlich verfügt sie über große Servicecenter in Berlin und Saarbrücken.
  • Mitarbeiterzahl:
    Bei der Mercedes-Benz Bank sind rund 1.500 Mitarbeiter (Stand 2023) beschäftigt. Diese Zahl kann jedoch schwanken, je nach Ausweitung der Dienstleistungen.
  • Wirtschaftliche Daten:
    Die Bank verantwortet einen Bestand von mehreren Milliarden Euro an Leasing- und Finanzierungsverträgen. Damit gehört sie zu den größten Autobanken in Deutschland. Stabilität und Ertragskraft zeichnen das Unternehmen aus, was es innerhalb der Mercedes-Benz Mobility AG (und damit der Mercedes-Benz Group) zu einer wichtigen Ertragssäule macht.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen:
    Der Übergang in digitale Vertriebskanäle und Online-Abschlüsse von Leasing- und Kreditverträgen hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig muss die Bank sich im hoch regulierten Finanzumfeld bewegen und strenge Anforderungen in Bezug auf Risikomanagement und Datenschutz erfüllen.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

Die Mercedes-Benz Bank AG gehört als Tochterunternehmen zur Mercedes-Benz Mobility AG, die wiederum vollständig im Besitz der Mercedes-Benz Group ist. Damit ist auch die Mercedes-Benz Bank Teil des vollständig integrierten Angebotsportfolios, das Kunden umfassende Mobilitätsdienstleistungen bietet.


Mercedes-Benz Research & Development North America (MBRDNA)

Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft

Die Mercedes-Benz Research & Development North America (MBRDNA) ist eine wichtige Entwicklungs- und Innovationsschmiede der Mercedes-Benz Group außerhalb Europas. Mit Standorten in Silicon Valley (Kalifornien), Seattle (Washington) und Ann Arbor (Michigan) konzentrieren sich die Teams auf unterschiedliche Aspekte der Fahrzeug- und Softwareentwicklung.

Während in Detroit traditionell mehr mit Automobiltechnik experimentiert wird, dienen die Standorte im Silicon Valley dazu, digitale Innovationen, künstliche Intelligenz und vernetzte Lösungen voranzutreiben. MBRDNA unterstützt die Konzernzentrale dabei, neueste Trends in Technologie-Hotspots frühzeitig zu erkennen und in marktreife Lösungen zu transformieren. Dabei arbeitet MBRDNA eng mit Universitäten, Start-ups und Technologieunternehmen in den jeweiligen Regionen zusammen.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte:
    Die wichtigsten Niederlassungen befinden sich in Sunnyvale (Silicon Valley), Seattle und Ann Arbor. Kleinere Büros existieren in Los Angeles und Portland.
  • Mitarbeiterzahl:
    In Summe beschäftigt die MBRDNA über 1.200 hochqualifizierte Mitarbeiter, darunter Softwareentwickler, Ingenieure, Designer und Spezialisten für Künstliche Intelligenz (Stand 2023).
  • Wirtschaftliche Daten:
    Als reine Forschungs- und Entwicklungsstandorte generiert MBRDNA nicht direkt eigenständigen Umsatz, sondern trägt maßgeblich zur Innovationsfähigkeit und Produktentwicklung des Gesamtkonzerns bei.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen:
    Erfolgreiche Projekte sind etwa die Zusammenarbeit mit Tech-Unternehmen bei der Entwicklung vernetzter Fahrzeugfunktionen, Sprachassistenten und Fahrerassistenzsysteme. Herausforderungen liegen in der schnellen Markteinführung dieser Innovationen und dem Wettbewerb mit agilen, teils kleineren Tech-Firmen, die disruptiv neue Lösungen entwickeln.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

MBRDNA ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Mercedes-Benz AG. Drittinvestoren sind in diesem Bereich nicht beteiligt. MBRDNA arbeitet jedoch in Projektkooperationen mit externen Partnern wie Google, Apple und verschiedenen Start-ups zusammen.


Mercedes-Benz Grand Prix Ltd.

Zweck und Rolle der Tochtergesellschaft

Mercedes-Benz Grand Prix Ltd. ist das Unternehmen hinter dem erfolgreichen Werksteam in der Formel 1: dem Mercedes-AMG Petronas F1 Team. Motorsport ist für Mercedes-Benz seit jeher ein wichtiger Teil der Marken- und Entwicklungsstrategie. Die Formel 1 dient nicht nur als globale Bühne für Werbezwecke, sondern auch als Testlabor für neue Technologien im Motorenbau, in der Hybridtechnologie und beim Einsatz neuer Materialien.

Die besonderen Anforderungen des Motorsports treiben Innovationen voran, die später in Serienmodellen Anwendung finden können. Gleichzeitig generiert das Formel-1-Engagement ein enormes mediales Interesse und stärkt damit die Markenpräsenz.

Wichtige Fakten und Daten

  • Standorte:
    Das Formel-1-Team hat seine Basis in Brackley (Großbritannien). Der Motorenbereich wird vor allem in Brixworth (UK) entwickelt.
  • Mitarbeiterzahl:
    Das Team umfasst mehr als 1.000 Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen, von Aerodynamik und Motorenentwicklung bis hin zum Eventmanagement.
  • Wirtschaftliche Daten:
    Die Formel 1 ist ein hochkompetitives und kostspieliges Geschäft. Die Einnahmen stammen aus Preisgeldern, Sponsorengeldern (z. B. von Petronas) und indirekt aus Marketingeffekten. Trotz der hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung gilt das Engagement als sehr wertvoll für das Markenimage und die technologische Innovationskraft.
  • Besondere Erfolge oder Herausforderungen:
    Das Mercedes-AMG Petronas F1 Team dominierte mehrere Jahre lang die Formel 1 (v. a. zwischen 2014 und 2021). Eine konstante Herausforderung ist jedoch das jährliche Budget sowie das Einhalten des Cost-Caps der FIA. Zudem fließen regelmäßige Regeländerungen in der Formel 1 in die Entwicklungsarbeit ein, was höchste Flexibilität erfordert.

Eigentumsverhältnisse und Beteiligungen

Mercedes-Benz Grand Prix Ltd. befindet sich mehrheitlich im Besitz der Mercedes-Benz Group. Die genauen Eigentumsverhältnisse sind über die Jahre teils angepasst worden, wobei das Werksteam unter dem Dach der Mercedes-AMG Abteilung geführt wird. Eine Minderheitsbeteiligung liegt seit 2020/21 zudem beim britischen Chemiekonzern Ineos sowie bei Teamchef Toto Wolff. Nichtsdestotrotz hält die Mercedes-Benz Group weiterhin die Mehrheit der Anteile.

Zusammenfassung und Bedeutung für die globale bzw. deutsche Wirtschaft

Die Mercedes-Benz Group zählt zu den bedeutendsten Automobilkonzernen der Welt. Ihre Tochtergesellschaften und Marken prägen den Premium- und Luxusbereich der Branche maßgeblich. Jede Gesellschaft übernimmt im großen Gefüge des Konzerns spezifische Aufgaben und trägt so zum Erfolg und zur Innovationsführerschaft bei:

  • Die Mercedes-Benz AG bildet die starke operative Basis für Entwicklung, Produktion und Verkauf von Personenwagen und Vans.
  • Die Mercedes-Benz Mobility AG (inklusive der Mercedes-Benz Bank) sichert über Finanzdienstleistungen, Versicherungen und Mobilitätskonzepte stabile und nachhaltige Erträge.
  • Mercedes-AMG steht für Performance und High-End-Technologie, wodurch der Sportwagen- und Motorsportsektor abgedeckt wird.
  • Mercedes-Maybach fokussiert sich auf den absoluten Luxus und stärkt das Markenimage als Synonym für Exklusivität.
  • MBRDNA bringt Silicon-Valley-DNA und innovative Softwarelösungen in den Konzern.
  • Mercedes-Benz Grand Prix Ltd. trägt mit Motorsport-Engagement zur weltweiten Bekanntheit und technologischen Fortschritt bei.

In der deutschen Wirtschaft nimmt die Mercedes-Benz Group eine Schlüsselrolle ein: Neben hohen Umsätzen und einer großen Belegschaft fungiert der Konzern als Auftraggeber für zahlreiche Zulieferer und Dienstleister. Innovationen aus dem Premium- und Motorsportsegment finden ihren Weg in das gesamte Automobilspektrum, fördern neue Technologien und beeinflussen zugleich das Bildungs- und Wissenschaftssystem durch enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungsinstituten.

Auf globaler Ebene steht die Mercedes-Benz Group exemplarisch für deutschen Ingenieursgeist und Unternehmensqualität. Sie repräsentiert einen der größten Exporteure in der Automobilindustrie und ist ein wichtiger Treiber der Elektromobilität und Digitalisierung. Damit prägt sie nicht nur den Markt, sondern auch politische Diskussionen und gesetzliche Rahmenbedingungen zu Themen wie Klima- und Umweltschutz, Verkehrsplanung und Industrie 4.0.

Durch die enge Verzahnung der Tochtergesellschaften mit der Muttergesellschaft wird sichergestellt, dass neue Technologien und Geschäftsmodelle innerhalb des Konzerns optimal genutzt und weiterentwickelt werden. Angesichts der aktuell stattfindenden Transformation der gesamten Automobilbranche – hin zu elektrischen, vernetzten und autonomen Fahrzeugen – kommt den Tochtergesellschaften eine immer wichtigere Rolle zu. Sie ermöglichen eine flexible und spezialisierte Herangehensweise an die Marktanforderungen, ohne dass die Konzernmarke als Ganzes an Beweglichkeit verliert.

Insgesamt zeigt sich: Die Mercedes-Benz Group Tochtergesellschaften sind eine eindrucksvolle Demonstration dafür, wie vielseitig und global agierend ein Konzern sein kann. Jede Tochtergesellschaft trägt mit ihrer eigenen Expertise zum Erfolg der gesamten Gruppe bei. Ob Hochleistungssportwagen, elektrifizierte Luxuslimousine, umfassende Mobilitätsdienstleistungen oder zukunftsweisende Entwicklungszentren – das Konzernnetzwerk ermöglicht es, verschiedenste Kundenwünsche zu erfüllen und zugleich die technologische Spitze im Automobilsektor zu behaupten.

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